Erste Anzeichen

Eine erektile Dysfunktion ist häufig Vorbote eines Schlaganfalls

Dennis L.

Erektionsprobleme sind nicht nur anstrengend, häufig sind sie das erste Anzeichen für eine Gefäßerkrankung und einen möglichen Schlaganfall. )moc.hsalpsnusirevarG siniaD(Foto: © 

Erektionsprobleme sind nicht nur anstrengend, häufig sind sie das erste Anzeichen für eine Gefäßerkrankung und einen möglichen Schlaganfall.

Miami (U.S.A.). Bereits im Jahr 2021 fanden Forscher der Miami Miller School of Medicine heraus, dass Long-Covid bei Männern häufig zu einer erektilen Dysfunktion führen kann. Eine Infektion mit dem Covid 19 Virus kann im Nachhinein zu einer endothelialen Dysfunktion führen. Das Endothel ist im Inneren der Blutgefäße beispielsweise für die Gefäßweitenregelung zuständig. Dieser Effekt tritt den Ergebnissen der Pilotstudie zufolge nicht nur in den Lungen und Lebergefäßen auf, sondern kann sich auch auf das Penisgewebe auswirken und so eine erektile Dysfunktion auslösen.

Eine parallel durchgeführte Studie aus Rom bestätigt, dass Patienten, die sich mit Covid 19 infiziert hatten zu einem signifikant höheren Prozentsatz an Erektionsproblemen leiden als Männer, die sich nicht infiziert hatten.

Long Covid kann das Schlaganfallrisiko erhöhen

Im Februar 2022 wurde eine riesige Studie aus Washington (USA) veröffentlich, anhand der sich feststellen ließ, dass sich bei Patienten, die sich mit Covid infiziert hatten, die Wahrscheinlichkeit, einen Schlaganfall zu erleiden, um 52 Prozent höher war als bei Nicht-Infizierten. Die Chance auf ein Herzversagen stiegt sogar um 72 Prozent.

Zusammengenommen und unabhängig von Covid bilden diese Ergebnisse eine Gefahr ab, die schon seit einigen Jahren bekannt ist: Männer mit einer erektilen Dysfunktion erleiden häufiger einen Schlaganfall oder leiden an Herzproblemen. Mehr als 70 Prozent der Männer, die einen Schlaganfall erleiden, beschreiben im Nachhinein, dass sie bereits über eine längere Zeit an erektiler Dysfunktion leiden. Die erektile Dysfunktion ist dafür natürlich nicht der Auslöser, sondern nur ein Vorbote, eine frühe Warnung.

Mit einer frühzeitigen Behandlung und einer gründlichen Untersuchung von Erektionsstörungen könnte in vielen Fällen wahrscheinlich schlimmeres verhindert werden. Männer, und speziell Männer, die an Covid erkrankten, die bei sich Erektionsprobleme feststellen, sollten also unbedingt zeitnah einen Arzt aufsuchen.

Warum der Arztbesuch so wichtig ist und warum einer nicht reicht

Natürlich sollten Betroffenen in allen Fällen einer Erektionsstörung einen Arzt aufsuchen, um sich möglicherweise Medikamente verschreiben zu lassen. Denn „rezeptfreies Viagra“ gibt es nicht und wenn in Internet-Apotheken so oder etwas ähnliches angepriesen wird, sind die gesundheitlichen Folgen unvorhersehbar und potenziell lebensbedrohlich. In seriösen Versandapotheken wie der Apomeds Pharmazie müssen Patienten immer ein Rezept vorlegen, bevor sie die Medikamente nach Hause geliefert bekommen können.

Nicht nur für die Behandlung mit Cialis, Viagra und Co. sollten die Patienten unbedingt zum Arzt gehen. Mit den oben genannten Zahlen im Hinterkopf empfiehlt es sich den Arzt direkt darauf anzusprechen, dass eine interdisziplinäre Untersuchung gewünscht ist, um das Risiko eines Herzinfarktes oder Schlaganfalls gründlich zu untersuchen.

Wie eine erektile Dysfunktion zustande kommt

Eine Erektionsstörung wird diagnostiziert, wenn der Mann über drei bis sechs Monate hinweg unfähig ist, bei sexueller Erregung eine Erektion zu bekommen oder aufrecht zu erhalten. Das kann verschiedene Faktoren zur Ursache haben. Lange Zeit ging man davon aus, dass die einzigen Faktoren psychische Faktoren sind. Inzwischen ist allerdings belegt, dass nur ein geringer Anteil der Erektionsstörungen ausschließlich von psychischen Ursachen herrührt.

Verschiedene Vorgänge im Körper des Mannes und insbesondere des älteren Mannes können zu Erektionsstörungen führen. Diabetes beispielsweise oder Herzkrankheiten, verkalkte Gefäße, etwa durch langjährigen Nikotinkonsum sind einige der Auslöser. Bluthochdruck kann ebenfalls zu einer erektilen Dysfunktion führen.

Wenn diese Faktoren mit den Risikofaktoren für Schlaganfälle oder Herzinfarkte verglichen werden, dann ist schnell ersichtlich, dass es sich hierbei um ähnliche Aspekte handelt. Es ist dementsprechend naheliegend, dass die erektile Dysfunktion eben ein Vorbote sein kann. Die Gefäße im Penis sind so empfindlich und fein, dass sie viel schneller auf entsprechende Veränderungen im Körper reagieren.

ED sollte also von den Betroffenen unbedingt ernst genommen werden und auf keinen Fall verharmlost. Zu dieser Tendenz neigen allerdings viele Männer. Das Stigma rund um die sogenannte „Impotenz“ ist so groß, dass sich wenige trauen zum Arzt zu gehen, einen Fehler den einige dieser Männer später bitter bereuen werden.

Spannend & Interessant
VGWortpixel