Robert Klatt
In China ist die weltweit erste Infektion eines Menschen mit der Vogelgrippe-Variante H10N3 aufgetreten. Laut der Gesundheitskommission ist das Risiko einer großflächigen Ausbreitung aber äußerst gering.
Zhenjiang (China). Laut einer Meldung der nationalen Gesundheitskommission wurde in China kürzlich die erste Infektion eines Menschen mit der Vogelgrippe-Variante H10N3 nachgewiesen. Der 41-jährige Mann aus Zhenjiang wurde bereits am 28. April mit Fieber und weiteren Symptomen zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus aufgenommen. Die Ärzte konnten jedoch erst nach einigen Tagen diagnostizieren, dass es sich bei der Krankheit um die Vogelgrippe-Variante H10N3 handelt.
Wie die Gesundheitskommission erklärt, ist das Risiko einer großflächigen Ausbreitung „äußerst gering“, weil der Virus-Typ H10N3 nur schwach pathogen ist. Bei Vögeln führt der Grippe-Virus demnach nur selten zu schweren Krankheitsverläufen oder zum Tod.
Die ebenfalls als Geflügelpest bekannte Vogelgrippe tritt in Deutschland sowohl in Geflügelbetrieben als auch bei Wildvögeln auf. Hierzulande ist aber vor allem der Virus-Typ H5N8 verbreitet, der bei Vögeln meistens zum Tod führt. Für den Menschen soll diese Virus-Variante hingegen nicht gefährlich sein. Eine erste Übertragung des Virus-Typs H5N8 wurde im Februar 2021 von russischen Behörden gemeldet. Bei dem bisher sieben Infizierten soll es aber zu keinen Komplikationen gekommen sein.
In China existieren verschiedene Subtypen der Vogelgrippe, die sporadisch auch Menschen infizieren. Am häufigsten sind Infektionen dort, wo Menschen eng mit Geflügel arbeiten. Die letzte große Infektionswelle in China trat im Winter 2016/17 auf. Verantwortlich war der Virus-Typ H7N9, mit dem sich laut Daten der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) seit 2013 weltweit 1668 Menschen infiziert haben. 616 davon sind an den Folgen gestorben.
