Robert Klatt
Stellenausschreibungen des Medizin-Start-up Neuralink von Elon Musk zeigen, dass das Unternehmen klinische Studien mit dem Gehirnimplantat plant.
Fremont (U.S.A.). Elon Musks Medizin-Start-up Neuralink arbeitet seit 2016 an einem Gehirnimplantat. Die Gehirn-Computer-Schnittstelle soll in Zukunft zur Behandlung verschiedener Verletzungen und Krankheiten verwendet werden, um etwa Menschen mit Rückenmark-Verletzungen das Laufen wieder zu ermöglichen. Bisher wurde der Gehirnchip jedoch nur an Tieren getestet.
Bei der ersten öffentlichen Präsentation im Jahr 2020 demonstrierte Musk den Neuralink Gehirnchip mit einem Schwein. Dank der Gehirnimplantats wurden die Nervensignale, die bei Berührung des Rüssels auftraten, an einen Computer übertragen und dort visualisiert. Bei einem zweiten Schwein konnte über das Gehirnimplantat vorhergesagt werden, welches Gelenk das Tier beim Laufen als Nächstes verwendet.
Anfang 2021 zeigte Neuralink die Möglichkeiten des Gehirnimplantats erneut. Bei der Demonstration spielte ein Affe per Gedankensteuerung über den Gehirnchip das Computerspiel Pong.
In der Roadmap von Neuralink waren klinische Studien mit Menschen ursprünglich bereits für das Jahr 2020 geplant. Eine kürzlich veröffentlichte Stellenausschreibung, in der das Unternehmen nach einem Leiter für die Durchführung klinischer Studien sucht, deutet nun darauf hin, dass die ersten Experimente mit menschlichen Probanden in den kommenden Monaten beginnen könnten.
Laut Musk sollen an der Studie ausschließlich Personen mit Wirbelsäulenverletzungen teilnehmen. „Mit Neuralink haben wir die Chance, bei Menschen mit Wirbelverletzungen die gesamten Körperfunktionen wiederherstellen“, erklärte Musk in einem Interview mit dem Wall Street Journal (WSJ).