R21/Matrix-M

Erster Malaria-Impfstoff mit hoher Wirksamkeit entwickelt

Robert Klatt

Anopheles-Mücke )moc.yabaxipeerzun(Foto: © 

Malaria ist eine der Hauptursachen für Kindersterblichkeit in Afrika. Nun wurde erstmals ein Impfstoff mit hoher Wirksamkeit in einer klinischen Studie erprobt.

Oxford (England). Im Jahr 2019 gab es laut einer Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) global 229 Millionen Fälle von Malaria. Gestorben sind 2019 an der Krankheit 409.000 Menschen, darunter 274.000 Kinder (67 %). Die von der weiblichen Anopheles-Mücke übertragene Krankheit ist damit eine der Hauptursachen für Kindersterblichkeit in Afrika.

Wissenschaftler der Universität Oxford haben nun erstmals in einer klinischen Studie einen Impfstoff gegen Malaria erprobt, der das Ziel der WHO von 75 Prozent Wirksamkeit bis 2030 übertroffen hat. Das Mittel mit dem Namen R21/Matrix-M konnte in einer Phase-II-Studie das Erkrankungsrisiko um 77 Prozent verringern.

Studie mit nur 450 Probanden

Teilgenommen haben an der Studie jedoch nur 450 Kleinkinder von fünf bis 17 Monaten in Burkina Faso, die nach der Impfung für ein Jahr beobachtet wurden. Ernste Nebenwirkungen wurden bei keinem der Probanden festgestellt. „Diese neuen Ergebnisse stützen unsere hohen Erwartungen an das Potenzial dieses Impfstoffs“, konstatiert Adrian Hill. Es soll deshalb zeitnah in Kooperation mit dem US-Pharmaunternehmen Novavax und dem indischen Serum-Institut eine größere Phase-III-Studie in mehreren afrikanischen Ländern mit 4.800 Kindern durchgeführt werden.

Welt-Malaria-Tag

„Wir müssen weiter darauf aufbauen, wir müssen unsere Schäfchen ins Trockene bringen, wir müssen jedes Signal der Sicherheit vermeiden, aber ich denke, die Chancen stehen gut, dass uns der Durchbruch gelingt“, sagt Adrian Hill. Sollte die größere Studie die hohe Wirksamkeit und die geringen Nebenwirkungen des Impfstoffs bestätigen, könnte das Mittel ein entscheidender Durchbruch für das Erreichen der Ziele sein, die die WHO im Rahmen des Welt-Malaria-Tags angekündigt hat. Bis 2025 sollen demnach 25 Länder, darunter Guatemala, Honduras, Nordkorea und Thailand frei von Malaria sein.

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