Gesunde Ernährung

Fisch verlangsamt den Fortschritt von Multipler Sklerose

 Robert Klatt

Fisch hemmt Multiple Sklerose (MS) )kcotS ebodAotohPLH(Foto: © 

Eine Ernährung, die regelmäßig Fisch enthält, hemmt den Fortschritt von Multipler Sklerose (MS) und das Risiko einer Behinderung deutlich. Dies liegt wahrscheinlich an den entzündungshemmenden und neuroprotektiven Eigenschaften der tierischen Nährstoffe.

Solna (Schweden). Multiple Sklerose (MS), eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems, des Gehirns und des Rückenmarks, entsteht bei den meisten Menschen im frühen Erwachsenenalter. Der Krankheitsverlauf ist von Patienten zu Patienten sehr unterschiedlich und kann bei manchen Betroffenen innerhalb von einigen Jahren zu einer schweren Behinderung führen. Forscher des Karolinska-Instituts (KI) haben nun eine Studie publiziert, laut der regelmäßiger Fischkonsum den Fortschritt der Krankheit verlangsamt und das Risiko einer Behinderung reduziert.

Laut der Publikation im Journal of Neurology Neurosurgery & Psychiatry haben die Wissenschaftler für ihre Studie Daten von 2.719 Menschen mit einer neuen MS-Diagnose aus der Epidemiologic Investigation of Multiple Sclerosis (EIMS)-Studie analysiert. Die Patienten hatten zu Beginn ein Durchschnittsalter von 38 Jahren. Neben Krankheiten hat die EIMS-Studie auch die Lebensgewohnheiten und die Ernährung der Menschen erfasst.

Häufigkeit des Fischkonsums

Die Forscher haben die Teilnehmer je nach der Häufigkeit ihres Fischkonsums in die Gruppen „nie oder selten“, „ein- bis dreimal pro Monat“ und „wöchentlich“ unterteilt. Laut den analysierten ist das Risiko für Menschen, deren Ernährung wöchentlich Fisch enthält, gegenüber Menschen, die keinen oder nur selten Fisch essen, sowohl für eine Verschlechterung der Behinderung (44 %) als auch für ein Fortschreiten zum EDSS-Wert 3 (45 %) und EDSS-Wert 4 (43 %) deutlich geringer.

Laut den Forschern könnten die entzündungshemmenden und neuroprotektiven Eigenschaften der tierischen Nährstoffe für die positiven Gesundheitseffekte verantwortlich sein. Die Studie zeigt somit, dass die Ernährung einen deutlichen Einfluss auf die Schwere von MS haben kann.

„Während Omega-3-Fettsäuren, die vorwiegend in fettreichen Fischen vorkommen, zur reduzierten Behinderungsprogression beitragen könnten, deuten die positiven Effekte durch den Verzehr von magerem Fisch darauf hin, dass auch andere Faktoren eine wichtige Rolle spielen könnten. Ein solcher Faktor ist Taurin, eine Aminosäure, die in großen Mengen in Fisch und Meeresfrüchten vorkommt.“

Außerdem erklären die Wissenschaftler, dass Taurin im Körper des Menschen unterschiedliche zelluläre Funktionen hat, darunter eine Schutzwirkung durch die starken antioxidativen und entzündungshemmenden Effekte. Es könnte deshalb als therapeutisches Mittel bei neurologischen Erkrankungen verwendet werden.

Journal of Neurology Neurosurgery & Psychiatry, doi: 10.1136/jnnp-2024-353200

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