Ungesunde Ernährung

Fleisch erhöht das Risiko für Typ-2-Diabetes deutlich

Robert Klatt

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Die bisher größte Metastudie zeigt, wo stark das Risiko für Typ-2-Diabetes durch verarbeitetes Fleisch, unverarbeitetes rotes Fleisch und Geflügel zunimmt.

Cambridge (England). In den letzten Jahrzehnten hat der Fleischkonsum in vielen Ländern stark zugenommen und überschreitet die ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen deutlich. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat kürzlich ihre Empfehlungen zum Fleischkonsum überarbeitet. Es handelt sich dabei um eine Reaktion auf unterschiedliche Studien, laut denen unverarbeitetes rotes und stark verarbeitetes Fleisch das Risiko für Typ-2-Diabetes erhöht. Viele Menschen essen deshalb statt unverarbeitetem rotem Fleisch und verarbeitetem Fleisch mehr Geflügel.

Die Wissenschaft hat bislang aber kaum untersucht, ob auch der Geflügelkonsum das Risiko für Typ-2-Diabetes beeinflusst. Forscher der University of Cambridge um Nita Forouhi haben deshalb eine umfassende Studie erstellt, die den Zusammenhang zwischen dem Konsum von verarbeitetem Fleisch, unverarbeitetem rotem Fleisch und Geflügel mit Typ-2-Diabetes untersucht hat. Sie haben dazu Daten von Menschen aus 20 Ländern analysiert, die unter anderem Faktoren wie das Alter, das Geschlecht, den Lebensstil und den Body-Mass-Index (BMI) beinhalten.

Höheres Typ-2-Diabetes-Risiko durch Fleisch

Laut der Publikation im Fachmagazin Lancet Diabetes & Endocrinology zeigen die Gesundheitsdaten, dass bereits 50 Gramm verarbeitetes Fleisch täglich, das Risiko, in den kommenden zehn Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken, um 15 Prozent erhöhen. 100 Gramm unverarbeitetes rotes Fleisch erhöhen das Risiko um zehn Prozent, während das Risiko durch eine Ernährung mit 100 Gramm Geflügel täglich um acht Prozent zunimmt.

„Unsere Forschung liefert den bisher umfassendsten Nachweis für einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von verarbeitetem und unverarbeitetem rotem Fleisch und einem höheren zukünftigen Risiko für Typ-2-Diabetes. Dies unterstützt die Empfehlungen, den Konsum von verarbeitetem und unverarbeitetem rotem Fleisch zu begrenzen, um die Zahl der Typ-2-Diabetes-Fälle in der Bevölkerung zu reduzieren.“

Wie Forouhi erklärt, zeigt die Studie jedoch lediglich eine Korrelation zwischen dem Fleischkonsum und dem Typ-2-Diabetes-Risiko. Eine Kausalität, die erklärt, wieso das Risiko durch Fleisch zunimmt, liefert die Studie nicht.

Lancet Diabetes & Endocrinology, doi: 10.1016/S2213-8587(24)00179-7

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