Körperliche Veränderungen

Forscher will 100 Tage unter Wasser leben und "Superman" werden

Robert Klatt

Joseph Dituri beim Tauchen )ude.fsu(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Joseph Dituri, ein ehemaliger Navy-Taucher, möchte 100 Tage bei hohem Druck in einer Unterwasserstation leben
  • Er möchte dabei untersuchen, welche Auswirkungen der hohe Druck auf den Körper hat

Ein Professor der University of South Florida möchte 100 Tage in einer Unterwasserstation leben. Laut ihm soll der hohe Druck gesundheitliche Verbesserungen in seinem Körper auslösen.

Tampa (U.S.A.). Es ist bekannt, dass sich Zellen bei einem langen Aufenthalt unter einem hohen Luftdruck schneller teilen. Joseph Dituri, Professor der University of South Florida (USF), möchte diesen Effekt untersuchen und analysieren, welche anderen Effekte noch im menschlichen Körper auftreten. Der Wissenschaftler wird dazu 100 Tage bei höherem Druck in einer Unterwasserstation leben. Der aktuelle Rekord für den Unterwasser-Aufenthalt liegt bei 73 Tagen.

„Der menschliche Körper war noch nie so lange unter Wasser, also werde ich genau beobachtet. Diese Studie wird alle Auswirkungen dieser Reise auf meinen Körper untersuchen, aber meine Nullhypothese ist, dass sich meine Gesundheit aufgrund des erhöhten Drucks verbessern wird. Ich vermute also, dass ich als Supermensch herauskommen werde.“

Isoliertes Leben unter Wasser

Der Aufenthalt wird in der Jules' Undersea Lodge, einer Unterwasserstation vor der Küste von Key Largo in zehn Meter Tiefe, stattfinden. Die Station kann mehrere Personen für ein paar Tage beheimaten. Dituri wird jedoch einen Großteil der Zeit allein unter Wasser verbringen, damit im Rahmen des Projekts Neptune 100 auch die psychischen Auswirkungen der isolierten Lebenssituation untersucht werden können.

Komplett von der Außenwelt abgeschnitten ist der Forscher jedoch nicht. Er kann Videotelefonate führen und verfügt über eine Videotelefonate führen. Zudem können ihn unterschiedliche Menschen für jeweils 24 Stunden besuchen. Die Interessenten müssen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) stammen und einen Bewerbungsprozess durchlaufen.

Erfahrung mit Aufenthalt in Druckkammern

Bevor Dituri Professor an der USF wurde, arbeitete er 28 Jahre lang Sättigungstaucher (Saturation Diver) für die US Navy. Dabei absolvierte er mehrere lange Aufenthalte in Druckkammern. Seine Tätigkeit als Wissenschaftler nahm Dituri primär auf, um traumatische Hirnverletzungen zu erforschen. Diese sind bei Tauchern der Navy keine Seltenheit.

„Viele meiner Brüder und Schwestern im Militär erlitten traumatische Hirnverletzungen, und ich wollte lernen, wie man ihnen helfen kann. Ich wusste sehr wohl, dass Hyperbardruck die Hirndurchblutung steigern kann, und stellte die Hypothese auf, dass er zur Behandlung traumatischer Hirnverletzungen eingesetzt werden könnte. Ich stelle die Hypothese auf, dass die Anwendung der bekannten Wirkmechanismen der Hyperbarmedizin zur Behandlung eines breiten Spektrums von Krankheiten genutzt werden könnte.“

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