Robert Klatt
Energydrinks sind besonders unter Kindern und Jugendlichen beliebt, können aber zu Gesundheitsproblemen führen. Gaming Booster sollen eine gute Alternative bieten.
Hamburg (Deutschland). Laut dem DAK-Präventionsradar 2019, für den die Krankenkasse gemeinsam mit dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) 14.000 Mädchen und Jungen aus 900 Schulklassen in 13 Bundesländern befragt hat, konsumieren etwa 20 Prozent aller Schulkinder der Jahrgangsstufen fünf bis zehn regelmäßig Energydrinks. 19 Prozent der Kinder konsumiert Energydrinks einmal pro Monat, sechs Prozent wöchentlich und drei Prozent sogar täglich.
Besonders beliebt sind die zucker- und koffeinhaltigen Getränke bei Gamern, die damit in den Abend- und Nachtstunden ihre Müdigkeit verdrängen wollen, um sich weiterhin auf Computerspiele konzentrieren zu können. Laut Andreas Storm, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, „sind aufputschende Softdrinks gerade für Heranwachsende bedenklich, weil diese viel Koffein enthalten, extrem gesüßt sind und voller synthetischer Zusatzstoffe stecken.“
Studienleiter Prof. Dr. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord erklärt, dass „der Präventionsradar den negativen Einfluss der stark koffeinhaltigen Softdrinks belegt.“ Zu den Gesundheitsproblemen, die Energydrinks bereits bei Kindern auslösen können, gehören Schlafprobleme, Übergewicht und Hyperaktivität. Laut den Studiendaten leiden fast zwei Drittel (63 Prozent) der Kinder, die regelmäßig Energydrinks konsumieren unter Probleme beim Ein- und Durchschlafen. Außerdem ist Übergewicht bei Vieltrinkern doppelt so häufig wie bei Kindern, die gar keine Energydrinks konsumieren.
Lehrer berichten überdies von einem negativen Einfluss auf das Konzentrationsvermögen sowie Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsprobleme, die zu Störungen des Unterrichts führen. Auch die befragten Kinder erklären, dass rund ein Fünftel der Vieltrinker sich im Unterricht aber auch privat nur schwer konzentrieren kann und häufig abgelenkt wird.
Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) hat ein wissenschaftliches Gutachten (PDF) mit unbedenklichen Koffeinhöchstmengen veröffentlicht.
Laut den Daten der EFSA scheint das in Energy- und Gaming Boostern enthaltene Koffein bei einem moderaten Konsum also unbedenklich zu sein. Die laut der DAK Studie vorhandenen negativen Auswirkungen von Energydrinks sind deshalb sehr wahrscheinlich auf andere Inhaltsstoffe zurückzuführen. Auch die Verbraucherzentrale warnt vor dem hohen Zuckeranteil (zum Beispiel Dextrose, Glucose, Saccharose, Fruktose), der bei einem 500 Milliliter Energydrink bis zu 70 Gramm betragen kann.
In den letzten Jahren haben Gaming Booster, wie zum Beispiel das Produkt „Train Cocaine“ von What the Supp, einem Unternehmen, das ansonsten Nahrungsergänzungsmittel für ambitionierte Sportler herstellt, an Beliebtheit gewonnen. Es handelt sich dabei in der Regel um ein Pulver, das vom Konsumenten selbstständig mit Wasser zu einem Getränk angerührt wird. Wissenschaftliche Studien oder einen neutralen Gaming Booster Test gibt es bisher leider nicht.
Bereits ein Blick auf die Inhaltsstoffe zeigt allerdings deutlich, dass es auch im Bereich der Gaming Booster deutliche Qualitätsunterschiede gibt. „Train Cocaine“, das von vielen Gamern und anderen Personen, die sich lange und intensiv konzentrieren müssen, empfohlen wird, besitzt die folgenden Wirkstoffe:
Angaben je Portion (10 Gramm Pulver des Gaming Boosters)
Ein Vergleich der Inhaltsstoffe zeigt, auch ohne einen Gaming Booster Test, dass Produkte wie „Train Cocaine“ im Vergleich zu Energydrinks trotz einer ähnlichen, wenn nicht sogar stärkeren Wirkung aufgrund von weiteren Inhaltsstoffen deutlich gesünder sind. Dies wird vor allem am Zuckeranteil deutlich, der beim Gaming Booster „Train Cocaine“ nur 0,82 Gramm pro Portion beträgt, während herkömmliche Energydrinks bis zu 70 Gramm Zucker je Portion enthalten.
Laut der aktuellen Studienlage ist das geistig- und körperlich anregende Getränk in moderatem Konsummengen somit auch für Kinder unbedenklich. Eine Portion mit 150 Milligramm Koffein kann pro Tag laut den Empfehlungen der EFSA von einem etwa 50 Kilogramm schweren Kind konsumiert werden, ohne dass negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Konzentrationsfähigkeit oder den Schlaf zu erwarten sind. Detaillierte Informationen werden in den kommenden Monaten erste wissenschaftliche Studien und Gaming Booster Tests liefern. Es scheint aber schon jetzt klar zu sein, dass Gaming Booster aus gesundheitlicher Perspektive Energydrinks vorzuziehen sind.