Robert Klatt
Haarausfall ist oft genetisch bedingt, kann aber auch durch den Lebensstil verursacht werden. Eine Studie zeigt nun, dass auch der Konsum von gezuckerten Getränken die Wahrscheinlichkeit für Haarausfall deutlich erhöht.
Peking (China). Haarausfall bei Männern wird in den meisten Fällen durch genetischen Faktoren verursacht. Es ist in der Medizin aber auch bekannt, dass Umweltfaktoren und der Lebensstil, etwa besonders viel Stress oder eine schlechte Ernährung, zu Haarausfall führen können. Forscher der Tsinghua University haben im Fachmagazin Nutrients nun eine Studie publiziert, laut der auch der regelmäßige Konsum von zuckerhaltigen Getränken Haarausfall auslösen kann.
Die Studie basiert auf Gesundheitsdaten von 1.028 Männern im Alter von 18 bis 45 Jahren aus China. Die Wissenschaftler haben den Zustand der Haare erfasst und die Ernährungs- und Trinkgewohnheiten der Teilnehmer abgefragt. Laut den Daten nimmt das Risiko für Haarausfall deutlich zu (+ 30 %), wenn Männer im Mittel ein zuckerhaltiges Getränk pro Tag konsumieren. Neben als ungesund angesehen Getränken wie Soft- und Energydrink umfasst dies auch Fruchtsaft sowie gesüßten Kaffee und Tee.
Männer, die wöchentlich mehr als drei Liter zuckerhaltige Getränke konsumieren, haben gegenüber Männern, die keinerlei zuckerhaltige Getränke trinken, eine noch höhere Wahrscheinlichkeit für Haarausfall (+ 42 %).
Laut den Wissenschaftler deuten auch weitere Daten daraufhin, dass gezuckerte Getränke zu Haarausfall führen. Im Zeitraum von 2010 bis 2021 hat die Prävalenz von Haarausfall in China von 21,3 Prozent auf 27,5 Prozent zugenommen. Parallel dazu ist auch der Konsum der gezuckerten Getränke deutlich gestiegen, vor allem bei Männern im Alter von 13 bis 29 Jahren.
Wie die Forscher erklären, zeigt ihre Studie jedoch lediglich eine Korrelation zwischen dem Konsum von Getränken mit Zucker und Haarausfall. Eine Kausalität konnte die Beobachtungsstudie hingegen nicht belegen. Es ist jedoch sehr auffällig, dass Haarausfall vor allem bei jungen Männern, die oft entsprechende Trinkgewohnheiten haben, zunimmt.
Zudem hat die Studie ausschließlich chinesische Männer untersucht. Es ist demnach möglich, dass diese aufgrund einer genetischen Veranlagung empfindlicher auf zuckerhaltige Getränke reagieren als Männer in anderen Ländern. Die Wissenschaftler empfehlen deshalb, dass weitere klinische Studien durchgeführt werden sollen, bevor allgemeine Schlussfolgerungen gezogen werden.
Nutrients, doi: 10.3390/nu15010214
