78,2 Jahre

Globale Lebenserwartung des Menschen nimmt bis 2050 zu

 Robert Klatt

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Die globale Lebenserwartung liegt derzeit bei 73,6 Jahren. Bis 2050 wird sie, vor allem in schlecht entwickelten Ländern, deutlich zunehmen.

Seattle (U.S.A.). Im globalen Mittel liegt die Lebenserwartung eines Menschen, der heute geboren wird, bei 73,6 Jahren. Forscher des Institute for Health Metrics and Evaluation (INHE) um Chris Murray haben nun mithilfe unterschiedlicher Daten, darunter den Bildungsgrad, die ökonomische Entwicklung und Gesundheitsdaten, untersucht, wie sich die Lebenserwartung bis 2050 verändern wird. Laut der Publikation im Fachmagazin The Lancet steigt die Lebenserwartung auf 78,2 Jahre. Im Mittel gewinnen Frauen 4,2 Lebensjahre und Männer 4,9 Lebensjahre hinzu.

Die Prognose der Wissenschaftler zeigt, dass die Lebenserwartung in Ländern mit einem bislang geringem Index der menschlichen Entwicklung (HDI) am meisten zunimmt. Dies liegt vor allem an Verbesserungen des öffentlichen Gesundheitswesens.

„Während die gesundheitlichen Ungleichheiten zwischen den Regionen mit den höchsten und niedrigsten Einkommen bestehen bleiben werden, schrumpfen die Unterschiede, wobei die größten Verbesserungen in Subsahara-Afrika erwartet werden.“

In Deutschland nimmt die Lebenserwartung ebenfalls bis 2050 zu, aber weniger stark als im globalen Durchschnitt. Sie liegt bei Frauen derzeit bei 83,8 Jahren und bei Männern bei 79,2 Jahren und steigt laut der Prognose auf 85,0 Jahre bzw. 81,6 Jahre.

Lebensjahre im gutem Gesundheitszustand

Laut der Studie nimmt zudem die Lebensdauer, in der Menschen gesund sind, zu. Im globalen Durchschnitt liegt sie aktuell bei 64,8 Jahren und soll bis 2050 auf 67,4 Jahre steigen. Weil die Menschen insgesamt älter werden, verbringen sie jedoch einen größeren Anteil ihres Lebens mit schlechter Gesundheit als aktuell.

Die Forscher erklären, dass Infektionskrankheiten wie Malaria, Tuberkulose und Aids bis 2050 an Bedeutung verlieren werden. Nichtübertragbare Krankheiten, darunter Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, werden die Gesundheit des Menschen hingegen stärker negativ beeinflussen als aktuell.

„Es liegt eine immense Chance vor uns, die Zukunft der globalen Gesundheit zu beeinflussen, indem wir diesen steigenden metabolischen und ernährungsbedingten Risikofaktoren zuvorkommen, insbesondere denjenigen, die mit Verhaltens- und Lebensstilfaktoren wie hohem Blutzuckerspiegel, hohem Body-Mass-Index und hohem Blutdruck zusammenhängen.“

The Lancet, doi: 10.1016/S0140-6736(24)00685-8

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