Dennis L.
Die Software „DeepMind“ von Google Health soll unter anderem bei der Früherkennung von Brustkrebs helfen. In einer aktuellen Studie übertraf die Treffsicherheit der Google-KI sogar die von führenden Radiologen.
London (Großbritannien). Schätzungsweise erkranken jährlich mehr als zwei Millionen Frauen an Brustkrebs und jedes Jahr sterben rund 600.000 an dieser Krebsart. Neben unzähligen Forschern auf der ganzen Welt, hat auch Google den Krebs den Kampf angesagt. So erzielte das Unternehmen bereits vor zwei Jahren einen wichtigen Meilenstein bei der Erkennung von Krebszellen. Die aktuelle Studie befasst sich aber ausschließlich mit der KI-gestützten Früherkennung von Brustkrebs.
Das Ergebnis der Studie ist beeindruckend: Die künstliche Intelligenz hat den Krebs mit einer höheren Genauigkeit als die von führenden Radiologen erkannt, wie die Autoren im Fachmagazin Nature berichten.
Üblicherweise wird mit der Mammographie Brustkrebs diagnostiziert. Radiologen erkennen etwa 80 Prozent der vorhandenen Tumore – die restlichen 20 Prozent werden aus verschiedenen Ursachen übersehen. Tests mit der Google-KI DeepMind haben gezeigt, dass diese auch die zuvor übersehenen Tumore treffsicher erkennt. So könnte die KI-gestützte Diagnose dabei helfen, weniger falsch negative Befunde zu erstellen, um so den Krebs frühzeitig behandeln zu können.
Vergleichstest haben gezeigt, dass dank der DeepMind rund 9,4 Prozent mehr positive Befunde in den USA gestellt werden konnten und in Großbritannien immerhin 2,7 Prozent. Auch die Zahl der falsch positiven Befunde hat sich reduziert. So sank die Zahl in den USA um 5,7 Prozent und in Großbritannien um 1,2 Prozent.
Forscher sind sich sicher, dass Computerprogramme wie Google’s DeepMind die Medizin revolutionieren werden. Sie werden zwar nie einen Arzt ersetzen können, aber dieser kann sich auf höchst zuverlässige Diagnosen der Software verlassen. So können in Zukunft auch Krankheiten in einem so frühen Stadium diagnostiziert werden, wie ein Mensch es niemals hätte feststellen können.