Ab 40% Luftfeuchtigkeit

Grippe-Viren werden durch feuchte Luft geschwächt

 D. Lenz

Feuchte Luft schwächt Grippe-Viren. )gro.aidepikiwomdnalrafcm(Foto: © 

Gerade im Winter infizieren sich erheblich mehr Menschen mit Influenzaviren als an warmen Sommertagen. Eine neue Studie konnte jetzt bestätigen, dass die Luftfeuchtigkeit einen erheblichen Einfluss auf die Aktivität der Grippeviren hat.

Wie US-Forscher in einer aktuellen Studie bestätigen konnten, schützt eine höhere Luftfeuchtigkeit vor Grippe. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass bereits eine relative Luftfeuchtigkeit ab 40 Prozent die Infektionsfreudigkeit von Influenzaviren enorm reduziert. In der Fachzeitschrift PLOS One berichten die Forscher des National Institute for Occupational Safety and Health (NIOSH) über ihre Entdeckung und geben hilfreiche Tipps für Ärzte und Krankenpfleger, um sich besser vor Grippe zu schützen.

Die Ergebnisse der Forschung bieten eine Erklärung dafür, dass vor allem im Winter so viele Menschen an Grippe erkranken. Allerdings gibt es zu diesem Phänomen noch andere Theorien: So könnte die trockene Luft in künstlich geheizten Räumen die Schleimhäute reizen und sie somit anfälliger gegenüber einer Infektion machen. Ebenfalls diskutiert wird die Theorie, dass sich im Winter mehr Menschen in Gebäuden aufhalten und dies eine Ansteckung fördert.

Die aktuelle, sehr aufwändige, Studie konnte nun bestätigen, dass die erhöhte Luftfeuchtigkeit die Viren schwächt. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Je trockener die Luft, desto höher ist die Ansteckungsgefahr. In der durchgeführten Studie legten die Forscher besonderen Wert auf realitätsnahe Bedingungen. In der Winterzeit, in der besonders viele Grippepatienten verzeichnet werden, untersuchten die Wissenschaftler die Ansteckungsgefahr in Innenräumen. Um den Kontakt zu infizierten Menschen zu simulieren, positionierten die Forscher in einem Raum zwei Pumpen in zwei Metern Entfernung. Diese sollten, wie das Husten eines infizierten Menschen, den Virenausstoß der simulieren. Die andere Pumpe atmete die Raumluft, in der sich auch die Influenzaviren befanden, ein. Die Wissenschaftler prüften anschließend die Infektiosität des Luft-Viren-Gemischs bei verschiedenen relativen Luftfeuchtigkeiten im Raum zwischen 7 und 73 Prozent.

Bei einer Luftfeuchtigkeit bis 23 Prozent waren rund drei Viertel der Viren noch nach einer Stunde ansteckend. Bei rund 43 Prozent Luftfeuchtigkeit schrumpfte der Anteil der infektiösen Viren auf nur noch etwa ein Fünftel. Am meisten setzte die erhöhte Feuchtigkeit den Viren innerhalb der ersten 15 Minuten zu. Angesichts der deutlichen Ergebnisse raten die Wissenschaftler, in Krankenhäusern und Arztpraxen die Luft künstlich anzufeuchten.

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