Dennis L.
Haarausfall bei Männern ist weit verbreitet. Doch während die meisten Männer in der Vergangenheit mit den kahlen Stellen auf dem Kopf leben musste, bietet die moderne Medizin von heute in Form von Haartransplantationen die Möglichkeit, die volle Haarpracht wiederzuerlangen. Eine Möglichkeit, die zunehmend mehr und mehr Männer nutzen.
Istanbul (Türkei). Mit zunehmenden Alter haben mehr und mehr Männer mit kahlen Stellen auf dem Kopf und lichter werdenden Haupthaar zu kämpfen. So konnte man beispielsweise über die Zeit beobachten, dass der berühmte Fußballtrainer Jürgen Klopp zunehmend eine hohe Stirn und Geheimratsecken bekam, die dann wiederum plötzlich verschwunden schienen. An den einst kahlen Stellen wuchs plötzlich wieder dichtes und volles Haare. „Ja, es stimmt, ich habe mich einer Haartransplantation unterzogen. Und ich finde, das Ergebnis ist ganz cool geworden, oder?“, kommentierte Klopp damals lässig in der Bild-Zeitung.
Doch auch wenn Klopp ganz offen mit dem Thema umgeht, so ist das Thema „Haare“ für viele Männer immer noch ein sehr sensibles Thema. „Viele Betroffene, auch Prominente, helfen daher bei mit einer Haartransplantation nach, aber nur wenige geben dies offen zu“, so Dr. Serkan Aygin, der eine renommierte Klink für Haartransplantationen in der Türkei betreibt. Wie groß der Unterschied einer Haartransplantation vorher nachher ist, kann man nicht nur auf zahlreichen Patientenfotos diverser Kliniken für Haartransplantationen sehen, sondern auch live bei dem aktuellen FC Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.
Schwindendes Haar ist eigentlich etwas ganz Natürliches bei Männern und hängt meist mit den männlichen Sexualhormonen zusammen. So greift das Dehydrotestosteron (DHT), welches ein Abbauprodukt des Testosterons ist, die Haarwurzeln an. Die Wurzeln der Haare, die darauf sehr empfindlich reagieren, verkümmern daher mit der Zeit. In der Folge schrumpfen die Haarfollikel, bis am Ende nur noch ein feiner Haarflaum sprießt.
Es ist genetisch bestimmt, welche und wie viele Haarwurzeln betroffen sind. Ein Blick auf die Haarpracht des Großvaters mütterlicherseits kann laut Medizinern eine ein guter Indikator für die eigene Haarfülle in der Zukunft sein. Natürlich gibt es immer Ausnahmen, aber in den meisten Fällen stimmt diese Art der Haarprognose.
Wenn vieles auf eine Glatzenbildung hindeutet, dann empfiehlt Dr. Serkan Aygin eine Haaranalyse vom Experten, denn nicht immer ist eine Haartransplantation auch die beste Lösung für den Patienten. „Eine Haarverpflanzung ist nichts weiter als eine Umverteilung. Ist die Fläche, die mit Eigenhaar gedeckt werden muss, zu groß, so nützt auch die beste Methode nichts“, erklärt Dr. Serkan Aygin. Der Grund dafür ist, dass eine Haartransplantation nur mit Eigenhaar funktioniert und dieses nunmal nur begrenzt zur Verfügung steht.
Die bei der Behandlung transplantierten Haare stammen aus dem sogenannten Haarkranz. Dabei handelt sich um einen Bereich auf dem Kopf, in dem die Haare auch bei altersbedingten Haarausfall stehen bleiben. „Die Haare vom Haarkranz werden zum Körperhaar gezählt und sind unempfindlich gegenüber dem DHT-Angriff“, erklärt Dr. Serkan Aygin weiter. Die Haare bleiben daher nach der Transplantation ein Leben lang stehen - auch an anderen Stellen der Kopfhaut.
Was für Betroffene wundervoll klingt, kann aber auch ein Nachteil haben, warnt Dr. Serkan Aygin. Wenn bei der Indikationsstellung geschlampt und das Haar zu früh verpflanzt wird, kann es beim Fortschreiten des Haarausfalls dazu kommen, dass eineHaarinsel auf dem sonst kahlen Kopf zurückbleibt. „Daher sollte man gerade bei jungen Männern mit Vorsicht transplantieren“, sagt Dr. Serkan Aygin.
Wenn der Haarausfall bereits in jungen Jahren einsetzt und die Haarprognose entsprechend schlecht aussieht, kann eine nicht invasive Maßnahme vielversprechender sein. Dazu wird der Patient mit dem Enzymblocker Finasterid behandelt. Dieses Medikament hemmt das Enzym, welches Testosteron in Dehydrotestosteron umwandelt. Dadurch sinkt der DHT-Wert im Körper und die sensiblen Haarwurzeln bleiben unbeschadet.
Der Nachteil dieser medikamentösen Behandlung ist jedoch, dass diese nur prophylaktisch wirkt. Bereits verlorenes Haar wird nicht wieder nachwachsen. Um kahle Stellen wieder aufzufüllen, wird man um eine Haartransplantation nicht herum kommen.