Medizintourismus

Haartransplantationen in der Türkei immer beliebter

Dennis L.

Immer mehr Menschen unterziehen sich in der Türkei einer Haartransplantation. )acideMsoC(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • Rund 360.000 Menschen reisen jährlich für eine Haartransplantation in die Türkei
  • Der Medizintourismus ist eine wichtige Einnahmequelle des Landes
  • Immer mehr Experten siedeln sich in Istanbul an

Obwohl der Haarverlust unter Umständen eine starke psychologische Belastung darstellen kann, zählt der medizinische Eingriff als Schönheitsoperation. Diese wird üblicherweise nicht von den Krankenkassen übernommen und muss daher aus selbst bezahlt werden. Ein Grund, warum immer mehr Menschen für eine Haartransplantation zu Experten, wie Dr. Levent Acar, in die Türkei fliegen.

Istanbul (Türkei). Eine Haartransplantation ist aktuell die modernste und sicherste Methode, um bei Patienten mit Haarausfall oder Glatzenbildung die Haarpracht wieder herzustellen. Dieser kleinere medizinische Eingriff wird von spezialisierten Ärzten auf der ganzen Welt durchgeführt - zunehmend aber in der Türkei, wo sich in der Vergangenheit mehr und mehr Experten angesiedelt haben. So ist mittlerweile Istanbul, die größte Stadt der Türkei, das Kompetenzzentrum, wenn es um das Thema Haartransplantationen geht. Dies zeigt sich auch in deutschsprachigen Suchanfragen im Internet: Der Begriff „Haartransplantation Istanbul“ zählte im letzten Jahr zu den häufigsten Suchbegriffen zum zu diesem Thema.

Das Thema Haarausfall betrifft laut einer Studie acht von zehn Männern, welche im Laufe ihres Lebens zunehmend mehr Haare ausfallen. Eine Haartransplantation ist heute salonfähig und viele Prominente, wie beispielsweise der Nationalspieler Benedikt Höwedes, aber auch der FDP-Politiker Christian Lindner und der Fußballtrainer Jürgen Klopp, haben einen solchen Eingriff bereits erfolgreich an sich durchführen lassen.

Haartransplantationen sind nicht günstig

Eine solche Schönheitsoperation hat, bedingt durch den hohen Aufwand, auch ihren Preis. Je nach Mediziner und Klink fallen für eine Haartransplantation schnell einige tausend Euro an. Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall Anbieter und Preise zu vergleichen.

Viele Patienten reisen für ihre Haartransplantation in die Türkei, meist nach Istanbul, weil hier die Preise für den medizinischen Eingriff günstiger sind als im restlichen Europa oder in den Staaten. Zahlen aus dem Jahr 2013 zeigen, dass rund 360.000 Menschen aus aller Welt für eine Haartransplantation in die Türkei geflogen sind. Das sind laut Experten mehr als 390 Prozent als im Vergleichsjahr 2008. Unter allen Einreisenden waren auch knapp 58.000 Patienten aus Deutschland.

Istanbul soll weltweit das Kompetenzzentrum für Haartransplantationen werden

Dieser Medizintourismus ist für die Türkei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und die Politik will diesen weiter stärken. Ziel der Regierung ist es, die Einnahmen durch hochqualifizierte medizinische Dienstleistungen in den kommenden Jahren zu verdreifachen. „Die Haartransplantation sei dabei die Lokomotive der Branche“, heißt es aus Ankara.

Derzeit sind über 500 Spezialisten für Haartransplantationen in der Türkei ansässig - Zahl weiter steigend. Bei dieser unübersichtlichen Auswahl an Ärzten sollte die Auswahl jedoch nicht nur nach dem Preis getroffen werden, erklärt Chefarzt Dr. Levent Acar, der mit seinem Team bereits mehr als 20.000 erfolgreiche Haartransplantationen durchgeführt hat. Wie jeder medizinische Eingriff, birgt auch eine Haartransplantation gewisse Risiken. Hier ist es wichtig, auf ein erfahrenes Ärzteteam zu setzen, welches den Patienten ausführlich und umfangreich über den Eingriff informiert.

So kann der Eingriff nicht das gewünschte Ergebnis zeigen, wenn zu wenig Haarfollikel verpflanz wurden oder wenn diese nicht gedeihen. Ein weiteres Risiko besteht darin, dass sich jede Wunde entzünden kann oder nicht ideal heilt. Probleme mit der Wundheilung können auch bei der Narbe entstehen, die im schlimmsten Fall sichtbar ist oder ein dauerhaftes Spannungsgefühl auf der Kopfhaut verursacht, so Dr. Levent Acar weiter.

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