Gesundes Schwitzen

Häufiges Saunabaden hält den Geist fit

Dennis L.

Studie belegt, dass häufiges Saunieren nicht nur gut für den Körper, sondern auch für den Geist ist. )moc.hsalpsnuMUUH(Foto: © 

Dass regelmäßige Saunagänge gut für die Gesundheit sind und vor allem das Herz-Kreislaufsystem stärken, wurde bereits in vielen wissenschaftlichen Studien nachgewiesen. Neu hingegen ist, dass häufige Schwitzbäder auch das Demenzrisiko minimieren und helfen, geistig länger fit zu bleiben.

Kuopio (Finnland). In Finnland blicken Saunabäder auf eine jahrhundertelange Tradition zurück, wodurch in diesem Teil Skandinaviens nahezu jeder Hausbesitzer auch eine Sauna besitzt. Die zahlreichen gesundheitlichen Vorteile des Saunagangs sind der Wissenschaft schon lange bekannt. Dazu zählen vor allem die Stärkung der Immunabwehr sowie des Herz-Kreislaufsystems, die Verbesserung des Hautbildes sowie Linderung von Kopfschmerzen.

Wissenschaftler der University of East Finland wollten wissen, ob es weitere, bisher unbekannte, positive Effekte von regelmäßigen Saunagängen auf die menschliche Gesundheit gibt. Im Fokus der Studie stand der Zusammenhang von regelmäßigen Saunagängen und Demenz – im Speziellen Morbus Alzheimer, wie die Wissenschaftler in der National Library of Medicine berichten.

Großangelegte Sauna-Studie mit 2.315 Probanden

Im Rahmen der prospektiven Studie wurden die Daten von 2.315 gesunden, finnischen Männern ab einem Alter von 20 Jahren analysiert. Durchschnittlich wurden die Studienteilnehmer über einen Zeitraum von 20,7 Jahre wissenschaftlich und medizinisch beobachtet. Dabei bilden die per Fragebogen erfassten Aussagen der Probanden über ihre Saunagewohnheiten die Datenbasis. Erfasst wurden unter anderem die Häufigkeit der Saunagänge sowie die Temperatur beim Saunieren.

Sofern verfügbar, wurden die medizinischen Unterlagen der Probanden zur Diagnose und späteren Auswertung durch die Wissenschaftler hinzugezogen. Anhand der Häufigkeit der Saunabesuche wurden die Studienteilnehmer zudem in insgesamt drei Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1: Ein Saunagang pro Woche
  • Gruppe 2: Zwei bis drei Saunagänge pro Woche
  • Gruppe 3: Vier bis sieben Saunagänge pro Woche

Um den Zusammenhang zwischen Saunieren und der Demenz herstellen zu können, erhoben die Wissenschaftler im Rahmen ihrer Studie Daten der Probanden über demenzielle Erkrankungen und isolierten dann die Fälle von Alzheimer-Demenz – der häufigsten Demenzerkrankung. Dabei war es wichtig, möglichst viele Störvariablen, welche die Studienergebnisse beeinflussen könnten, systematisch zu filtern. Zu diesen Faktoren gehörten unter anderem der Alkohol- und Zigarettenkonsum, regelmäßige sportliche Aktivitäten, der sozio-ökonomische Status sowie zahlreiche weitere gesundheitlich relevante Lebensstilfaktoren.

Häufigkeit der Saunagänge und Demenzrisiko stehen im Zusammenhang

Die Analyse aller Daten und medizinischer Unterlagen ergab, dass regelmäßiges Saunieren und das Risiko an Demenz zu erkranken tatsächlich im Zusammenhang stehen. „Je seltener die Saunabesuche waren, so höher war das Risiko an Demenz zu erkranken“, schreiben die Wissenschaftler. In Gruppe eins, also die Probanden, welche einmal in der Woche in die Sauna gingen, lag das Demenzrisiko bei zehn Prozent, während es bei Gruppe zwei, also den Personengruppen, die zwei bis drei Saunagänge pro Woche hatten, bei nur vier Prozent lag. Die Studienteilnehmer aus Gruppe drei waren im Studienzeitraum geistig am fittesten. Das Demenzrisiko in dieser Gruppe reduzierte sich um 66 Prozent und die Gefahr an Morbus Alzheimer zu erkranken sank um 65 Prozent.

Obwohl es noch weiterer Forschung bedarf, um die genauen Wechselwirkungen regelmäßiger Saunagänge auf den menschlichen Körper und im Speziellen auf Demenzerkrankungen zu verstehen, vermuten die Wissenschaftler, dass die verbesserten Gefäßfunktionen und die damit verbundenen verminderten Entzündungsrisiken für die Studienergebnisse relevant sind.

Quelle: National Library of Medicine; doi: 10.1093/ageing/afw212

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