Robert Klatt
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat heute ihre neuen Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Die Ratschläge mit dem Titel „Gut essen und trinken“ sehen eine Halbierung der Fleischmenge vor.
Bonn (Deutschland). Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) hat heute ihre neuen Ernährungsempfehlungen veröffentlicht. Die unter dem Titel „Gut essen und trinken“ erschienenen Ratschläge beinhalten vor allem eine Reduzierung des Fleischkonsums. Wie Antje Gahl erklärt, empfiehlt die DGE eine Ernährung, die zu drei Vierteln aus pflanzlichen Lebensmitteln und zu einem Viertel aus tierischen Lebensmitteln besteht.
„Die wichtigste Veränderung ist eine noch stärkere Betonung von mehr pflanzlichen Lebensmitteln und weniger Fleisch – und auch weniger Milchprodukten.“
Bisher hat die DGE 300 bis 600 Fleisch und Wurst wöchentlich empfohlen. Die neue Empfehlung liegt bei 300 Gramm wöchentlich. Dies reicht laut den Experten aus, um den Körper mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen und reduziert das Risiko für Dickdarmkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und andere Gesundheitsprobleme. Im Mai 2023 hat die DGE noch eine Richtlinie publiziert, die lediglich einen maximalen Fleischkonsum von 70 Gramm pro Woche enthielt.
Die neuen Empfehlungen sehen zudem eine Reduzierung der Milchprodukte von drei auf zwei Portionen pro Tag vor. Bei Obst und Gemüse liegen die empfohlenen Mengen weiterhin bei fünf Portionen täglich. Protein- und ballaststoffreiche pflanzliche Lebensmittel, etwa Nüsse, Bohnen, Erbsen und Linsen, ordnet die DGE jedoch nicht mehr dem Obst und Gemüse zu. Stattdessen empfiehlt sie, täglich eine Handvoll Nüssen und wöchentlich eine Portion Hülsenfrüchte zu konsumieren.
Bei der Ausarbeitung der neuen Ernährungsempfehlungen standen die Gesundheitsaspekte des Menschen im Vordergrund. Das mathematische Modell hat aber auch Umwelt- und Klimaaspekte stärker berücksichtigt als bisher. Dies bedeutet, dass die Empfehlungen der DGE nicht nur eine optimale Versorgung mit Fett, Eiweiß, Kohlenhydraten, Vitaminen oder Mineralstoffen sicherstellen, sondern auch die Umwelt- und Klimaschäden minimieren sollen.
„Gesundheitsaspekte wie Prävention von Krankheiten oder die Versorgung mit Nährstoffen stehen weiter im Vordergrund. Aber die neuen Empfehlungen basieren auf einem veränderten Modell, das Nachhaltigkeitsaspekte wie den Ausstoß von Treibhausgasen oder die Landnutzung stärker berücksichtigt."