D. Lenz
Ein völlig neuer Haut-Scanner erkennt schwarzen Hautkrebs auch ohne Gewebeproben. Damit entfallen unnötige Entnahmen von Gewebeproben und Laboruntersuchungen, sowie diverse Narben beim Patienten.
Berlin (Deutschland). Der schwarze Hautkrebs, auch malignes Melanom genannt, ist die gefährlichste Variante des Hautkrebses. Jedes Jahr wird er alleine in Deutschland knapp 22.000 Mal diagnostiziert und fordert über 3.000 Todesopfer.
Das Berliner Unternehmen Magnosco sagt dem Hautkrebs den Kampf an und hat ein Laser-Spektrometer entwickelt, der mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz schwarzen Hautkrebs diagnostiziert ohne auch nur eine Gewebeprobe beim Patienten entnehmen zu müssen.
Bisher wurde vom Hautarzt bei einem visuellen Verdacht das entsprechende Muttermal aus der Haut geschnitten und anschließend im Labor auf Krebszellen untersucht. Der Patient muss bis zu zwei Wochen auf die Laborergebnisse warten, darf nicht schwer tragen oder Sport machen und behält am Ende eine etwa zwei Zentimeter große Narbe zurück.
„In 97 bis 99 Prozent aller Fälle fallen die Laborergebnisse negativ aus“, so Magnosco-Chefin Inga Bergen. Der neue Haut-Scanner macht die Laboruntersuchung überflüssig und hinterlässt beim Patienten auch keine unästhetischen Narben.
Der Laser-Spektrometer beschießt die Haut des Patienten mit Lichtstrahlen und analysiert anschließend das zurückgeworfene Licht. Befindet sich in der untersuchten Hautstelle das Farbpigment Melanin, so ändert sich das Farbspektrum des zurückgeworfenen Lichts.
Die Auswertung erfolgt durch eine KI-gestützte Software, die dem Hautarzt mitteilt, ob in der untersuchten Hautstelle Krebszellen vorhanden sind oder nicht.
Die künstliche Intelligenz nutzt das Prinzip des maschinellen Lernens und wurde im Vorfeld mit Laserbildern von zahlreichen gesunden und kranken Patienten trainiert. Bereits nach fünf Minuten liegen dem Hautarzt die Ergebnisse vor.
Magnosco hat für seinen Haut-Scanner bereits die Zulassung als medizinisches Gerät erhalten. Die klinischen Studien dazu wurden an der Berliner Charité und den Universitätskliniken Heidelberg und Tübingen durchgeführt. Die ersten Scanner stehen bereits bei der AOK Nordost in Berlin und an der Universitätsklinik Heidelberg. Magnosco wird in den nächsten Jahren zahlreiche Haut-Scanner an andere Kliniken und Ärzte ausliefern.