Schutz vor oxidativen Schäden

Hilft Cannabidiol (CBD) bei der Hautpflege

 Robert Klatt  nenoitarepooK etlhazeb tlähtnE

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Cannabidiol (CBD) gewinnt in der Beauty- und Wellnessbranche zunehmend an Bedeutung. Mehrere Studien zeigen, dass das Cannabinoid antioxidative, entzündungshemmende und feuchtigkeitsspendende Effekte auslöst, die bei der Hautpflege helfen.

Berlin (Deutschland). Cannabidiol (CBD), ein Cannabinoid der Hanfpflanze (Cannabis), hat in den vergangenen Jahren zunehmend Aufmerksamkeit in Medizin und der Wellnessbranche erlangt. Während Produkte wie die CBD-Bonbons von Mama Kana ursprünglich vor allem im Zusammenhang mit Schmerztherapie und Stressreduktion diskutiert wurden, rückt nun auch ihre potenzielle Wirkung in der Hautpflege verstärkt in den Fokus.

Schutz vor oxidativen Schäden und Entzündungen

CBD zeigt vielversprechende Eigenschaften im Schutz der Haut vor oxidativen Schäden und Entzündungen – zwei zentralen Faktoren, die bei der Entstehung zahlreicher dermatologischer Erkrankungen eine Rolle spielen. Laut einer im Journal of Natural Products publizierten Studie wirkt CBD antioxidativ, indem es die Aktivität freier Radikale reduziert und zelluläre Stressantworten moduliert. Besonders hervorzuheben ist die Fähigkeit von CBD, den durch Wasserstoffperoxid induzierten oxidativen Stress in menschlichen Keratinozyten zu verringern. Dies geschieht unter anderem durch die Beeinflussung des Caspase-1–IL-1β-Signalwegs, der eine zentrale Rolle bei der Aktivierung entzündlicher Prozesse spielt.

Darüber hinaus wurde in proteomischen Analysen festgestellt, dass CBD die Expression bestimmter Proteine in epidermalen Zellen reguliert, die mit Entzündung, Zellschutz und Geweberegeneration in Verbindung stehen. Diese Modulation spricht für das entzündungshemmende Potenzial von CBD, insbesondere bei Hauterkrankungen wie Akne, Ekzemen oder Psoriasis. Auch sekundäre Pflanzenstoffe aus der Cannabispflanze, die gemeinsam mit CBD vorkommen, können synergistisch zur Hautgesundheit beitragen. Insgesamt legen die bisherigen Erkenntnisse nahe, dass CBD ein vielversprechender Wirkstoff in der Hautpflege ist, der sowohl vorbeugend als auch therapeutisch eingesetzt werden könnte.

CBD besitzt eine feuchtigkeitsspendende Wirkung

Laut einer Publikation im Fachmagazin Pharmaceuticals kann CBD die Hautfeuchtigkeit signifikant verbessern, ohne dabei die Barrierefunktion der Haut zu beeinträchtigen. In einem tierexperimentellen Modell erhöhte die tägliche topische Anwendung einer 1%igen CBD-Lösung über 14 Tage den Wassergehalt der Haut deutlich im Vergleich zur Kontrollgruppe. Gleichzeitig blieb der transepidermale Wasserverlust (TEWL), ein Indikator für die Integrität der Hautbarriere, unverändert. Es wurden weder entzündliche Reaktionen noch histologische Hautveränderungen festgestellt, was für die gute Verträglichkeit von CBD spricht.

Der feuchtigkeitsspendende Effekt von CBD beruht nachweislich nicht auf einer Beeinflussung klassischer Hautfeuchtigkeitsfaktoren wie Kollagen, Hyaluronsäure oder Ceramiden. Vielmehr zeigte sich ein signifikanter Anstieg der Expression des Wasserkanalproteins Aquaporin-3 (AQP3) auf mRNA- und Proteinebene. AQP3 spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Wasser- und Glycerinstoffwechsels in den Keratinozyten und ist entscheidend für die Hydratation und Elastizität der Haut. Da die Expression von AQP3 bei trockener Haut sowie bei verschiedenen Hauterkrankungen reduziert ist, erscheint der durch CBD induzierte Anstieg als ein möglicher Schlüsselmechanismus seiner feuchtigkeitsspendenden Wirkung.

Schutz vor Schäden durch Luftverschmutzung und UV-Strahlung

Eine im International Journal of Molecular Sciences publizierte Studie kam zu dem Ergebnis, dass CBD antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt, die potenziell vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Luftverschmutzung und UV-Strahlung schützen können. Eine aktuelle Studie untersuchte die photoprotektiven Effekte von CBD gegenüber durch UVB-Strahlung induzierten Hautschäden in menschlichen Keratinozyten sowie in einem in vivo-Mausmodell. Dabei zeigte sich, dass CBD die UVB-bedingte Zytotoxizität, Apoptose und Zellzyklusarrest signifikant abschwächte. Gleichzeitig reduzierte es die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) und förderte die Expression von antioxidativ wirkenden Enzymen wie HO-1 und NQO1 – zentrale Mechanismen zum Schutz vor oxidativem Stress.

Auch in Bezug auf die Auswirkungen von Luftschadstoffen wie Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO₂) deutet die Studienlage darauf hin, dass CBD durch seine Fähigkeit, oxidative Prozesse zu modulieren, potenziell einen schützenden Effekt entfalten kann. Indem es freie Radikale neutralisiert und proinflammatorische Signalwege hemmt, könnte CBD die durch Umweltbelastung beschleunigte Hautalterung und die Beeinträchtigung der Hautbarriere abschwächen. Die Fähigkeit von CBD, sowohl UV-induzierte Zellschäden zu verringern als auch umweltbedingtem oxidativem Stress entgegenzuwirken, macht es zu einem vielversprechenden Kandidaten für präventive und regenerierende Hautpflegeprodukte im urbanen Kontext​

Journal of Natural Products, doi: 10.1021/acs.jnatprod.1c00083

Pharmaceuticals, doi: 10.3390/ph14090879

International Journal of Molecular Sciences, doi: 10.3390/ijms252212224

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