Cannabidiol

Hochreines CBD tötet nachweislich Tumorzellen

Dennis L.

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Diverse wissenschaftliche Institute konnten bereits zahlreiche positive Effekte von CBD-Präparaten auf den Menschen in Studien nachweisen. Dass das Cannabidiol aber auch gegen Krebs helfen könnte, wurde bisher nur vermutet. Nun konnten Forscher des Klinikums der Universität München dies erstmalig nachweisen – wenn auch nur bei bestimmten Tumortypen.

München (Deutschland). Wie effektiv die Natur bei der Bekämpfung von Krankheiten sein kann, haben kürzlich deutsche Wissenschaftler der Universität München eindrucksvoll gezeigt. Mit Hilfe von hochreinem CBD, welches seinen Ursprung in der Cannabispflanze hat, konnten sie die Krebszellen in den Zelltod treiben. Die Wissenschaftler betonen jedoch, dass dies nur mit bestimmten Tumortypen und auch nur mit hochreinem CBD funktioniert.

Bei CBD (Cannabidiol) handelt es sich um eine nicht psychoaktive Substanz der Cannabispflanze, welche einfach über das Internet oder in Apotheken vor Ort gekauft werden kann. In den letzten Jahren häuften sich Studien, die verschiedenste positive Effekte von CBD-Präparaten auf den Menschen nachweisen konnten. Besonders beliebt ist das dabei das CBD Öl, welches es in verschiedensten Konzentrationen zu kaufen gibt. Studienleiter Rainer Glaß vom LMU Klinikum München Großhadern betont aber auch, dass es unter den zahlreichen CBD-Studien viele zweifelhafte Studien gibt – besonders kritisch sollten die Studien betrachtet werden, die ohne wissenschaftliche Standards durchgeführt wurden.

CBD tötet bestimmte Hirntumore

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass CBD einen Signalweg von Glioblastomzellen, einer Form von Hirntumoren, blockiert und die Krebszellen so in den Zelltod treibt. Dies deckt sich mit der bereits älteren Erkenntnis, dass bestimmte Zellen des menschlichen Gehirns körpereigene Cannabinoide produzieren und ausschütten, wenn sich dort ein Glioblastom gebildet hat.

Zwar tritt dieser spezielle Gehirntumor nicht so häufig wie andere Krebsarten auf, dennoch werden Glioblastoma jährlich etwa 4.000 Mal in Deutschland diagnostiziert. Rund die Hälfte der Patienten verstirbt innerhalb von 16 Monaten nach der Diagnose. Dass Forscher nun auf ein vielversprechendes und nahezu nebenwirkungsfreies Heilmittel aus der Natur gestoßen sind, könnte in Zukunft vielen Menschen das Leben retten.

Um zu untersuchen, wie CBD genau auf diesen speziellen Gehirntumor wirkt, führten Glaß und seine Kollegen verschiedene Versuche mit Zellkulturen von Glioblastomzellen von Menschen und von Mäusen durch. Dazu setzen sie den Zellkulturen hochreines CBD in Form des Epilepsiepräparats Epidiolex zu und analysierten, wie die Krebszellen darauf reagierten. Wie die Forscher im Fachmagazin Neuro-Oncology schreiben, nutzten sie dazu biochemische sowie zellbiologische Analysen, führten pharmakologische Assays durch und untersuchten die sogenannte Genexpression der Zellen.

Schon nach zwei bis drei Tagen starben die meisten Krebszellen ab

Zum großen Überraschen der Forscher starben die meisten Krebszellen bereits nach zwei bis drei Tagen ab. Die spätere Auswertung aller Daten ergab, dass CBD den Signalweg, welcher eigentlich für das Wachstum der Tumorzellen verantwortlich ist, recht effektiv blockiert. Dabei wird der NFKB Transkriptionsfaktor in der Anwesenheit von CBD in einen Tumorsuppressor umgewandelt. Als direkte Folge sterben die Tumorzellen ab. Damit liegt den Wissenschaftler der eindeutige Beweis vor, dass hochreines CBD einen tumorbekämpfenden Effekt beim Menschen besitzt – zumindest bei diesem speziellen Gehirntumor. Die Wissenschaftler betonen aber auch, dass es Tumore gibt, die nicht auf das hochreine CBD reagieren.

Grundstein für neue Glioblastom-Therapien

Die Forscher sind sich einig, dass die neuen Ergebnisse Grundstein für neue Therapien für Glioblastoma sein werden. „Unsere Resultate demonstrieren, dass ein klinisch schon zugelassener Wirkstoff in einen Tumorsuppressor umwandeln kann“, schreiben die Forscher. „Das deutet auf vielversprechende Optionen eines Einsatzes auch für die Glioblastom-Therapie hin.“ Da das CBD-Präparat Epidiolex bereits von den Zulassungsbehörden als Medikament freigegeben ist, stehen die Chancen für eine klinische Studie gut. Die Forscher betonen nochmals, wie gut CBD beim Menschen wirkt. So dringt die Substanz extrem gut in das Gehirn ein – eine Eigenschaft, welche nur ganz wenige Stoffe besitzen. Zudem ist CBD im Regelfall so gut verträglich, dass man es bedenkenlos auch kleineren Kindern verabreichen könnte.

CBD von höchster Qualität

Die Forscher betonen abschließend nochmal, dass es wirklich auf die hohe Qualität und die Reinheit von CBD bei der medizinischen Behandlung von Glioblastoma ankommt. Gerade bei unseriösen Shops aus dem Ausland mit fehlendem Impressum und ohne Angaben zur Reinheit, Zusammensetzung und Konzentration der CBD-Präparate sollte man besser die Finger lassen.

Neuro-Oncology; doi: 10.1093/neuonc/noab095

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