Robert Klatt
FFP2- und KN95-Masken reduzieren das Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 auf etwa ein Promille (0,1 %). Ohne Maske liegt das Infektionsrisiko im Szenario der Studie hingegen bei 90 Prozent.
Göttingen (Deutschland). Eine neue Studie des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation belegt, dass FFP2-Masken sehr gut vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 schützen. Ungeimpfte Menschen, die keine FFP2-Maske oder keinen Mund-Nasen-Schutz (MNS) tragen, stecken sich bei Kontakt mit Infizierten hingegen mit hoher Wahrscheinlichkeit an. Neben dem Maskentyp beeinflusst vor allem die richtige Trageweise laut der Publikation im Fachmagazin PNAS die Schutzwirkung.
Laut den Wissenschaftlern um Institutsdirektor Eberhard Bodenschatz liegt das Ansteckungsrisiko, wenn sich ein infizierter und ein gesunder Mensch auf kurze Distanz in einem Innenraum treffen, beim korrekten Sitz der FFP2- oder KN95-Maske auch nach 20 Minuten bei etwa einem Promille (0,1 %).
Wenn die Masken nicht optimal sitzen, steigt das Infektionsrisiko im gleichen Szenario auf etwa vier Prozent. Die Autoren empfehlen für einen optimalen Schutz den Nasenbügel einem „abgerundeten W“ zu formen, so dass dieser seitlich auf die Nasenflügel drückt. Wird statt einer FFP2- oder KN95-Maske nur eine normale OP-Maske getragen, liegt das Infektionsrisiko im Szenario der Studie auch bei gutem Sitz bei etwa zehn Prozent.
Das Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 berechneten sie Forscher anhand von Faktoren wie der Physik beim Ausatmen und der Partikelgrößen. „Im täglichen Leben ist die tatsächliche Infektionswahrscheinlichkeit sicherlich zehn- bis hundertmal kleiner“, erklärt Bodenschatz. Dies liegt daran, dass die Atemluft, die über die Lücken an den Enden der Maske einströmt, verdünnt wird.
Im Rahmen der Studie wollten die Forscher das Infektionsrisiko jedoch so konservativ wie möglich berechnen. „Wenn unter diesen Bedingungen sogar das größte theoretische Risiko klein ist, ist man unter realen Bedingungen auf der ganz sicheren Seite“, so Bodenschatz-
Ohne Maske liegt das Infektionsrisiko für eine ungeimpfte Person, die in der Atemluft einer infizierten Person für wenige Minuten steht, laut der Studie hingegen bei 90 Prozent. „Unsere Ergebnisse zeigen noch einmal, dass das Maske-Tragen an Schulen und auch generell eine gute Idee ist“, konstatiert Bodenschatz.
PNAS, doi: 10.1073/pnas.2110117118