D. Lenz
Seit dem Jahr 1989 haben rund 16 Millionen Menschen die Sehschwäche ihrer Augen mit LASIK behandeln lassen. Eine Metastudie ergab nun, dass weltweit etwa 95 Prozent aller Patienten auch Jahre nach der Behandlung immer noch zufrieden mit den Ergebnissen sind.
Berlin (Deutschland). Augenärzte aus South Carolina haben auf dem Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Augen-Chirurgie eine neue Metaanalyse vorgestellt, welche die Zufriedenheit von Patienten erfasst, die in der Vergangenheit mit Laser-in-situ-Keratomileusis (LASIK), behandelt wurden. Im Volksmund ist diese Behandlungsmethode besser als „Augen lasern“ bekannt. Durch einen etwa zehnminütigen operativen Eingriff korrigieren Mediziner mit der Femto LASIK- bzw. iLASIK-Technik die Sehschwäche des Patienten. Der Begriff Femto leitet sich dabei von der sogenannten Femto-Sekunde ab (0,000000000000001 Sekunde) und bezieht sich auf die Impulsfrequenz des Lasers.
Für ihre aktuelle Studie haben Kerry Solomon und seine Kollegen insgesamt 19 Studien der letzten zehn Jahre mit zusammengerechnet 2.199 Patienten genauer analysiert und ausgewertet. Heraus kam, dass weltweit 95 Prozent der Patienten, die in der Vergangenheit mit LASIK behandelt wurden, bis heute zufrieden mit dem Behandlungsergebnis sind. Mehr als 95 Prozent würden sogar das Augenlasern Familienmitgliedern oder Freunden weiterempfehlen.
In den genutzten Studien wurden Patienten aus den USA, diversen europäischen Ländern, Indien, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie dem Iran befragt, ob sie nach dem Eingriff mit dem Behandlungsergebnis zufrieden waren. Diese Daten wurden anhand von Fragebögen ermittelt. Dabei variierte die Zufriedenheit der einzelnen Länder zwischen 87,2 Prozent und 100 Prozent.
Zu den befragten europäischen Ländern zählte auch Deutschland. Jährlich werden hier zu Lande etwa 100.000 Patienten mit der LASIK-Technik am Auge behandelt. Die bisherigen Daten zeigen zudem, dass auch in Deutschland die Patienten noch Jahre nach der Behandlung mit den Ergebnissen zufrieden sind. Viele der Patienten sehen nach der Behandlung deutlich besser und brauchen nicht einmal mehr eine Brille. Nachbeobachtungen zeigen selbst nach rund zehn Jahren keine Linsentrübungen oder Schäden an der inneren Schicht der Hornhaut. Augenärzte sehen nach diesem langen Zeitraum keinen Grund, warum sich dies nach 20, 30 oder gar 50 Jahren ändern sollte.
Die neuste Methode wird als Femto LASIK bzw. iLASIK bezeichnet. Mit einer solchen Operation können Augenärzte 90 Prozent der Fehlsichtigkeit des Patienten behandeln. Dabei wird mit einem Laser die Hornhaut des Patienten präpariert und ganz ähnlich wie ein Buch geöffnet. Anschließend schleifen die Mediziner das Innere der Hornhaut ab und klappen die Hornhautscheibe wieder zu.
Doch auch modernste Technik in der Medizin kann immer noch zu ungewollten Komplikationen führen. Die Daten zeigen, dass dies weltweit bei etwa zwei Prozent der Eingriffe der Fall ist. Die Komplikationen können dabei von zu einer Über- oder Unterkorrektur des Auges bis hin zu einer Entzündung reichen. In seltenen Fällen sehen Patienten auch Lichthöfe nach der Operation. Hinzu kommen vorrübergehend trockene Augen, über die etwa 15 bis 20 Prozent der Patienten beklagen.
Die Femto LASIK-Behandlung dauert pro Auge etwa zehn Minuten und wird ambulant unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Augenärzte raten zu dem Eingriff, wenn die Fehlsichtigkeit mindestens ein Jahr lang stabil ist und die Patienten mindestens 18 Jahre alt sind. Das ist wichtig, damit die Augen ausgewachsen sind. Patienten mit Krankheiten wie Grauer oder Grüner Star sowie bestimmte Hornhauterkrankungen können sich nicht mit LASIK behandeln lassen. Ein zusätzliches Risiko für einen gesunden Heilungsprozess stellen Patienten mit Rheuma dar. Auch einige Medikamente erhöhen das Risiko des Eingriffs.
Grundsätzlich können Augenärzte mit LASIK Kurzsichtigkeiten von bis zu -10 Dioptrien, Weitsichtigkeiten bis +4 Dioptrien und Stabsichtigkeiten bis zu 5 Dioptrien behandeln.
Die Metaanalyse zeigt, dass weltweit 95 Prozent mit den Behandlungserfolgen zufrieden sind. Um herauszufinden, warum die restlichen fünf Prozent mit der Behandlung unzufrieden waren, hat die US-Zulassungsbehörde FDA mit mehreren Gesellschaften für Augenheilkunde eine Studie in Auftrag gegeben, welche den Einfluss von LASIK auf die Lebensqualität untersuchen soll. „Je mehr wir wissen, warum Patienten nicht zufrieden sind, desto besser können wir die Behandlung verbessern“, erklärt Solomon.