Robert Klatt
Die Ursache von Long Covid ist noch immer unbekannt. Eine neue Studie zeigt nun, dass Impfungen das Risiko deutlich reduzieren können.
New York City (U.S.A.). Die Medizin konnte bisher nicht klären, wieso es bei manchen Menschen zu Long Covid kommt, also zu Krankheitssymptomen, die noch mehrere Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion bestehen oder wiederkehren. Wissenschaftler der Columbia University um Elizabeth C. Oelsner haben mit Gesundheitsdaten von mehr als 4.700 Teilnehmern der Collaborative Cohort of Cohorts for Covid-19 Research (C4R) nun ermittelt, bei welchen Menschen das Risiko für Long Covid am höchsten ist.
Laut den Ergebnissen wird das Risiko sowohl durch den Impfstatus als auch durch bestehende Vorerkrankungen am stärksten beeinflusst. Geimpfte Personen und Personen mit milderen Erstinfektionen erholen sich demnach schnell von Long Covid, während Frauen und Personen mit Herz-Kreislauf-Problemen deutlich länger benötigen.
„Unsere Studie unterstreicht die wichtige Rolle, die die Covid-Impfung nicht nur bei der Reduzierung der Schwere einer Infektion, sondern auch bei der Verringerung des Risikos von Long COVID gespielt hat.“
Menschen, die sich zwischen 2020 und Anfang 2023 mit SARS-CoV-2 infiziert haben, hatten laut den Studiendaten eine durchschnittliche Genesungszeit von 20 Tagen. Bei rund einem Fünftel der Erwachsenen waren jedoch nach drei Monaten noch immer Symptome vorhanden.
Frauen und Erwachsene, die bereits vor der Pandemie an Herz-Kreislauf-Erkrankungen litten, hatten eine geringere Wahrscheinlichkeit, sich innerhalb von drei Monaten zu erholen. Auch andere Vorerkrankungen, darunter chronische Nierenerkrankungen, Diabetes, Asthma, und chronische Lungenerkrankungen, haben die Genesungszeit erhöht.
„Obwohl Studien nahelegen, dass viele Patienten mit Long Covid psychische Herausforderungen erleben, fanden wir nicht, dass depressive Symptome vor einer SARS-CoV-2-Infektion ein wesentlicher Risikofaktor für Long Covid waren.“
Andere Gruppen, die überproportional von Long Covid betroffen waren, sind amerikanische Ureinwohner. Bei ihnen kam es im Mittel zu schweren Infektionen, deren Genesung lange dauert. Laut den Forschern helfen die neuen Daten zur Genesungszeit dabei, das Verständnis der Krankheit zu verbessern. Sie Informationen können verwendet werden. die langfristigen Auswirkungen einer SARS-CoV-2-Infektion zu verringern oder zu verhindern.
