Barthygiene

In den meisten Bärten stecken mehr Bakterien als im Hundefell

Dennis L.

Schweizer Forscher fanden in einer Bart-Studie heraus, dass in Männerbärten mehr Keime stecken als in dem Fell von Hunden. )kcotS ebodAавортсимруБ ялЮ(Foto: © 
Auf den Punkt gebracht
  • In Bärten von Männern sind mehr Keime als in Hundefell
  • Mediziner betonen die Wichtigkeit der Barthygiene

Laut einer aktuellen Studie aus der Schweiz tummeln sich in Bärten zahlreiche Bakterien. Die Wissenschaftler fanden sogar heraus, dass die meisten Männerbärte schmutziger als das Fell eines Hundes sind und mahnen die Männerwelt daher zu mehr Hygiene bei der Gesichtsbehaarung.

Zürich (Schweiz). Männer lassen sich heute mehr denn je einen Bart wachsen. Ob Spitzbart, Koteletten oder Vollbart, alle Bärte haben laut schweizer Wissenschaftlern eines gemeinsam: Sie sind schmutzig. Und überraschenderweise sogar schmutziger als das Fell eines Hundes. Eine aktuelle Studie zeigt, dass der durchschnittliche Bart eines Mannes zahlreiche Bakterien aus Lebensmitteln, Ungeziefer und sogar Fäkalien enthält. Mediziner betonen daher nochmals, wie wichtig die richtige Hygiene und Pflege eines Bartes ist.

Bartpflege: Bartbürste, Bartöle und Trimmer

Die Bartpflege ist nicht kompliziert und sollte zur täglichen Routine gehören. Dazu sollte im ersten Schritt der Bart mit einem speziellen Bartshampoo gewaschen werden. Unregelmäßigkeiten sollten anschließend mit einer Bartschere oder einem Rasierer ausgeglichen werden. Im Anschluss sollte der Bart mit einer Bartbürste gebürstet oder gekämmt werden. Spezielles Bartöl oder Balsam pflegen den Bart und Bartwachs verleiht der Gesichtsbehaarung den letzten Glanz. Experten von Heisenbeard geben zur Bartpflege gerne weitere Tipps.

Männerbärte vs. Hundefell

Obwohl es bekanntlich die Vierbeiner sind, die ihre Schnauzen gerne gegen dreckige Straßenlaternen mit Markierungen ihrer Artgenossen stecken oder an herumliegenden Unrat schnüffeln, sind es doch die Menschen - im Speziellen die Männer - die laut einer aktuellen Studie, deutlich mehr Keime in der Gesichtsbehaarung besitzen. Die Schweizer Forscher der Privatklinigkgruppe Hirslanden berichten in der Bart-Studie zudem, dass bei einigen Männern auch zahlreiche krankmachende Erreger gefunden wurden - ebenfalls wieder mehr als bei Hunden.

Das Team untersuchte 30 Hunde von 16 verschiedenen Rassen. Als Kontrollgruppe wählten sie 18 Männer mit Bärten aus, die im Durchschnitt 36 Jahre alt waren. Die von beiden Gruppen gewonnenen Proben wurden von den Forschern im Labor miteinander verglichen. Es wurden dazu Fellproben vom Hals und Speichelproben der Versuchshunde genommen. Bei den Männern nahmen die Forscher Proben aus dem Bärten sowie Mundabstriche.

Die Ergebnisse überraschten die Experten: Es stellte sich heraus, dass die Bärte von Männern deutlich unhygienischer waren als das Fell von gewöhnlichen Hunden. Die Forscher fanden mehr als 30 koloniebildende Einheiten von Mikroorganismen in den Schuppen der Männerbärte und konnten einige Mikroben in den Männerbärten identifizieren, die gefährliche Krankheiten verursachen können. Bei den Hunden fiel hingegen die Zahl der koloniebildende Einheiten sowie der für den Menschen gefährlichen Erreger deutlich geringer aus.

Hunde besitzen auch im Speichel weniger Keime

Zu einem ähnlichen Ergebnis kamen die Forscher bei den Mundabstrichen. So waren 17 der 18 Abstriche bei den Männern mit einer hohe Keimzahl belastet, aber nur bei zwölf von 30 Hunden. Der Leiter der Studie, Andreas Gutzeit, betont jedoch, dass er Bartträger keinesfalls als unhygienisch bezeichnen würde.

Die Idee für die ungewöhnliche Studie kam den Ärzten, als sie erfuhren, dass in der Privatklinik nach Feierabend Hunde im MRT-Scanner untersucht wurden. Schließlich wird auch der treueste Freund des Menschen mal krank und muss in den MRT-Scanner. Die Schweizerische Stiftung für Patientenschutz hatte damals kritisiert, dass Hunde in dieselbe Röhre gesteckt werden wie Menschen.

Gründliche Reinigung der medizinischen Geräte

Laut Gutzeit beweist die Studie sehr gut, wie wichtig es ist, klare Hygienestandards zu definieren und anzuwenden. Die Ärztezeitung argumentiert zudem, dass es die Hygiene für den Menschen verbessern könnte, wenn ab und zu ein Hund auf dem MRT-Tisch liegen würde - weil das Gerät danach gründlicher sterilisiert wird. So wurden die Scanner nach den Hundeuntersuchungen gründlicher desinfiziert als beim Menschen. Danach waren keine Keime mehr nachweisbar; nach Untersuchungen an Menschen wurden jedoch noch welche gefunden.

Auch ältere Studien kritisierten mangelnde Barthygiene

Die aktuelle Bart-Studie ist jedoch nicht die erste Studie, welche die Barthygiene von Männern kritisiert. So hat eine Studie der Manchester Metropolitan University aus dem letzten Jahr für Aufsehen gesorgt, weil sie nachweisen konnte, dass in jedem zweiten Bart Darmbakterien zu finden sind.

Hunde dagegen schneiden in mehreren Studien meist positiv ab. Eine im Dezember 2018 veröffentlichte Studie zeigt, dass Frauen besser schlafen, wenn ein Hund neben ihnen liegt. Die befragten Probanden wurden gebeten, den Schlafpartner zu nennen, der ihren Schlaf "am wenigsten stört": Mensch, Hund, Katze. Die Nähe zum Hund wurde als "am wenigsten schlafstörend" wahrgenommen. Darüber hinaus verbanden die befragten Frauen mit der Anwesenheit ihres Hundes positive Gefühle, sie schliefen erholsamer und fühlten sich sicherer.

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