Bessere Gesundheit

Kaffee schützt Menschen vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Robert Klatt

Kaffeekonsum reduziert Risiko für kardiometabolische Multimorbidität )kcotS ebodAshtaR rednaxelA(Foto: © 

Kardiometabolische Multimorbidität nimmt weltweit zu. Moderater Kaffeekonsum von maximal drei Tassen täglich kann das Risiko stark reduzieren.

Suzhou (China). Herz-Kreislauf-Erkrankungen nehmen beim Menschen, vor allem bei Senioren, global zu. Die Wissenschaft hat bisher jedoch vor allem untersucht, ob Kaffee, Tee oder Koffeinkonsum das Risiko für einzelne kardiometabolische Erkrankungen beeinflussen. Ob die Getränke sich auf die kardiometabolischen Multimorbidität auswirken, wurde hingegen bislang kaum erforscht. In der Medizin ist kardiometabolische Multimorbidität definiert als das parallele Auftreten von mindestens zwei Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wissenschaftler der Soochow University haben nun analysiert, ob Kaffee und Koffein das Risiko für die Entwicklung mehrerer kardiometabolischer Erkrankungen senken. Laut ihrer Publikation im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism haben sie dazu Gesundheitsdaten von über 500.000 Menschen im Alter von 37 bis 73 Jahren aus der UK Biobank ausgewertet.

Die detaillierte Langzeitstudie umfasst unter anderem Angaben zum Kaffee- und Koffeinkonsum wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Insgesamt wurden Daten von 172.315 Probanden für die Analyse des Koffeinkonsums und 188.091 Probanden für die Analyse des Kaffee- und Teekonsums verwendet. Die Teilnehmer aus beiden Gruppen litten zu Studienbeginn nicht unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Bessere Gesundheit durch Kaffee und Koffein

Laut den analysierten Gesundheitsdaten kann sowohl moderater Kaffee- als auch Koffeinkonsum das Risiko für die Entwicklung mehrerer kardiometabolischer Erkrankungen reduzieren. Menschen mit einem moderaten Kaffeekonsum von drei Tassen täglich (- 48,1 %) oder einem moderaten Koffeinkonsum von 200 bis 300 mg täglich (- 40,7 %) haben demnach ein geringeres Risiko für kardiometabolische Multimorbidität als Menschen, die kein oder maximal 100 mg Koffein täglich konsumieren.

„Der tägliche Konsum von drei Tassen Kaffee oder 200 - 300 mg Koffein könnte dazu beitragen, das Risiko für die Entwicklung einer kardiometabolischen Multimorbidität bei Personen ohne kardiometabolische Erkrankung zu senken.“

Die Analyse zeigt zudem, dass der Konsum von Kaffee oder Koffein bei Menschen ohne vorhandene kardiometabolische Erkrankungen das Risiko für eine neu auftretende kardiometabolische Multimorbidität senkt. Am geringsten ist das Risiko laut der Studie bei Menschen mit einem moderaten Konsum. Die Daten belegen außerdem, dass ein moderater Kaffee- oder Koffeinkonsum in nahezu allen Entwicklungsstadien der kardiometabolischen Multimorbidität Gesundheitsvorteile bietet.

„Diese Erkenntnisse unterstreichen, dass die Förderung eines moderaten Konsums von Kaffee oder Koffein als Ernährungsgewohnheit bei gesunden Menschen weitreichende Vorteile für die Prävention von kardiometabolischer Multimorbidität haben könnte.“

Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, doi: 10.1210/clinem/dgae552

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