Robert Klatt
Sowohl ungesüßter als auch gezuckerter Kaffee reduzierten das Sterberisiko deutlich. Bei Kaffee mit Süßstoff liegt dieser positive Effekt nicht vor.
Guangzhou (China). Wissenschaftler der Southern Medical University haben laut einer Publikation im Fachmagazin Annals of Internal Medicine untersucht, ob und wie sich regelmäßiger Kaffeekonsum auf die Gesundheit auswirkt. Sie analysierten dazu Daten von 171.000 Probanden aus Großbritannien, deren Gesundheitsstatus über sieben Jahre beobachtet wurde. Zu Beginn der Studie litten die Probanden weder an einer Herzkrankheit noch an Krebs.
Zuvor haben Studien bereits gezeigt, dass Kaffeekonsum das Risiko für Lebererkrankungen und das Risiko an Multipler Sklerose zu erkranken reduziert. Zudem haben Kaffeetrinker laut einer Studie sogar eine höhere Lebenserwartung.
Auch die Studie der chinesischen Wissenschaftler zeigt, dass sich Kaffee positiv auf die Lebenserwartung auswirkt. Menschen, die regelmäßig Kaffee ohne Zucker trinken, haben über sieben Jahre demnach ein 16 bis 21 Prozent geringeres Sterberisiko als Menschen, die keinen Kaffee trinken. Überraschend ist das Sterberisiko durch gezuckertem Kaffee im Studienzeitraum mit 29 bis 31 Prozent noch stärker gesunken.
Bei Kaffee mit künstlichen Süßstoffen konnte kein positiver Effekt auf das Sterberisiko festgestellt werden. Dies könnte an den Gesundheitsproblemen liegen, die durch Süßstoffe ausgelöst werden, darunter ein erhöhtes Krebsrisiko und ein erhöhtes Risiko an Diabetes zu erkranken.
In einem Begleitartikel erklärt Christina Wee, Professorin der Harvard Universität, dass die Studienergebnisse nicht als Einladung dazu verstanden werden sollten, von nun an haufenweise Kaffee mit Zucker zu trinken. Im Mittel tranken die Probanden ihren Kaffee mit einem Teelöffel Zucker pro Tasse.
Annals of Internal Medicine, doi: 10.7326/M21-2977