Distributed Computing

Kampf gegen das Coronavirus von Zuhause unterstützen

Robert Klatt

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Die Stanford University bittet um Rechenleistung zur Entwicklung einer Therapie gegen das Coronavirus. Installiert werden muss dazu lediglich eine Software, über die die Wissenschaftler auf euren Computern Teile von Simulationen durchführen können.

Stanford (U.S.A.). Computersimulationen der Wissenschaft benötigen so hohe Rechenkapazitäten, dass herkömmliche Rechenzentren die Leistung in vielen Fällen nicht bereitstellen können. Neben speziellen Supercomputern wie dem JuQueen am Forschungszentrum Jülich und dem Tianhe-3 in China nutzen Wissenschaftler deshalb auch auf das sogenannte Distributed Computing. Es handelt sich dabei um eine Technologie, bei der komplexe Rechenaufgaben in kleine Pakete zerlegt werden, die dann auch von herkömmlichen Computern gelöst werden können.

Eines dieser Forschungsprojekte ist folding@home (FAH) der Stanford University, das aktuell versucht eine neue Therapie gegen das Coronavirus zu entwickeln. Weil die derzeitige Rechenleistung nicht ausreicht, um die anfallenden Aufgaben zeitnah zu lösen, bitten die Wissenschaftler um weitere Hilfe. Unterstützer müssen dazu lediglich eine Software herunterladen und installieren, um ihre nicht benötige Rechenleistung den Forschern zur Verfügung zu stellen.

Rechenleistung soll Andocken des Virus entschlüsseln

Die Infektion mit dem Coronavirus verläuft über ein Spike-Protein an dessen Oberfläche, mit dem das Virus sich mit den Lungenzellen verbindet. Um eine Therapie entwickeln zu können, muss deshalb entschlüsselt werden, wie genau das Virus sich mit dem Körper des Menschen verbindet. Problematisch dabei ist, dass das Protein ständig seine Faltung und damit auch seine Form verändert.

Die Entwicklung eines Antikörpers und eines Impfstoffes kann deshalb nur erfolgen, wenn die Mediziner sämtliche Formen des Spike-Proteins kennen. Dies soll über computergenerierte Modelle der Proteinstrukturen ermöglicht werden, die derzeit aufgrund mangelnder Rechenleistung aber nur langsam erstellt werden können.

folding@home kämpft auch gegen andere Krankheiten

Gestartet wurde das Projekt folding@home bereits im Jahr 2000. Neben der Suche nach einer Therapie gegen das neue Coronavirus, wurde die Rechenleistung in der Vergangenheit auch genutzt, um Behandlungsmethoden für andere Krankheiten mit protein folding zu finden.

Die Wissenschaftler betonen dabei, dass die Software nur ungenutzte Kapazitäten des Prozessors und der Grafikkarte nutzt und dass durch den Einsatz die Leistung eines Computers nicht merklich sinkt.

Download der Software

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