Robert Klatt
Das Unternehmen Moderna erprobt den ersten mRNA-basierten Impfstoff gegen HIV in einer zehnmonatigen Phase-I-Studie mit 56 Probanden. Dabei wird untersucht, ob eine Immunantwort erfolgt und ob Nebenwirkungen auftreten.
Cambridge (U.S.A.). Das Potenzial mRNA-basierter Impfstoffe wird in der Medizin seit einigen Jahren intensiv erforscht. Beim Menschen eingesetzt werden bisher nur die Covid-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, die sich als sicher und wirksam erwiesen haben. Außerdem ist bei Biontech die Entwicklung eines mRNA-Impfstoffs gegen Hautkrebs und eines mRNA-Impfstoffs gegen Malaria weit fortgeschritten.
Ein kürzlich auf ClinicalTrials veröffentlichter Eintrag zeigt überdies, dass Moderna eine klinische Studie mit dem ersten mRNA-basierten Impfstoff gegen HIV begonnen hat. Im Rahmen der Phase-1-Studie soll nach einer grundlegenden Immunantwort gesucht werden und die Sicherheit des Impfstoffs wird erprobt.
Als Probanden nutzt die Studie 56 Erwachsene zwischen 18 und 50 Jahren, die kein HIV haben. Untersucht werden im Rahmen der Studie die Impfstoffkandidaten mRNA-1644 und mRNA-1644v2-Core. Ein Teil der Probanden erhält nur mRNA-1644, ein Teil nur mRNA-1644v2-Core und bei beiden anderen Gruppen eine jeweils unterschiedliche Kombination der Impfstoffe.
Weil die Studie sich in einem sehr frühen Stadium befindet, erfolgt sie nicht blind. Die Kandidaten wissen daher, welchen Impfstoff sie erhalten. Es geht im Rahmen der zehnmonatigen Phase 1 noch nicht darum, herauszufinden, wie gut die Impfstoffe wirken, sondern nur zu ermitteln, ob eine Immunantwort erfolgt und ob Nebenwirkungen auftreten.
Die Prävention in der Bevölkerung wird bei einem erfolgreichen Abschluss der ersten Phase anschließend in der Phase II und III untersucht. Außerdem soll untersucht werden, ob mRNA-Impfstoffe auch gegen andere Viren wie das Herpes-simplex-Virus oder das Influenzavirus verwendet werden können.