D. Lenz
Nanosilber wird in Form von kolloidalem Silber seit mehr als 100 Jahren eingesetzt. Es soll gegen diverse Krankheiten und Entzündungen unterstützend wirken. Nun haben Wissenschaftler herausgefunden, dass es auch das Wachstum von Brustkrebszellen hemmt. Durch diese Erkenntnis lassen sich völlig neue Therapien entwickeln.
San Nicolás de los Garza (Mexiko). Sogenanntes kolloidales Silber, also Silber in unterschiedlicher Konzentrationen und Partikelgrößen, wurde in der Vergangenheit zur Behandlung von Infektionen verwendet. Wie verschiedene Onlinemedien berichtet, wirkt kolloidales Silber aber auch unterstützend bei diversen anderen Krankheiten und Entzündungen, wie beispielsweise bei Akne, Lungen- oder Blasenentzündungen. Seit der Erfindung moderner Antibiotika ist die Anwendung von kolloidalem Silber stark zurückgegangen. Erst seit den 1990er Jahren wird es wieder vereinzelnd als alternative Behandlungsmethode verwendet.
Franco Molina und seine Kollegen von der Schule der biologischen Wissenschaften der Universität in Nuevo León in Mexiko haben die Wirkung von kolloidalem Silber bei der Behandlung von Brustkrebs untersucht. Im US National Library of Medicine berichten Sie, dass kolloidales Silber Antitumor-Aktivitäten aufweist.
Die Wissenschaftler haben dazu Brustkrebszellen mit dem sogenannten Nanosilber behandelt und konnten nachweisen, dass dieses das Krebswachstum hemmt. Damit könnte in Zukunft kolloidales Silber eine mögliche Alternative zu menschlichen Brustkrebs-Therapie werden.
Diese Erkenntnis deckt sich auch mit anderen Studien, welche dem Nanosilber Antimikrobielle-, Antifungale-, Antivirale- und Antitumoreigenschaften zugeschrieben haben. Die Wissenschaftler hoffen nun, ein spezielles Molekül für die Krebstherapie entwickeln zu können, welches das Tumorwachstum noch stärker hemmt oder ihn vielleicht sogar ganz stoppt.
Die Wissenschaftler um Franco Molina wollen im nächsten Schritt untersuchen, ob das kolloidale Silber negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper besitzt. Vor allem geben andere Studien Anlass, einen besonderen Blick auf mögliche DNA-Schäden zu werfen. Wie die Wissenschaftler erklären, spielt die Dosierung bei der Behandlung eine wichtige Rolle. Eine zu hohe Dosis kann sich negativ auf den Patienten auswirken und das Wachstum der Brustkrebszellen sogar beschleunigen.