Visuelle Prothese

Künstliche Netzhaut lässt Blinde wieder sehen

 D. Lenz

Das visuelle Implantat im Auge aktiviert über Elektroden die verbliebenen Netzhautzellen. )stcudorP lacideM thgiS dnoceS(Foto: © 

In der Schweiz ist erstmals eine kommerzielle Implantation eines bionischen Auges geglückt. Die visuelle Prothese, die auch als künstliche Netzhaut bezeichnet wird, kostet rund 110.000 Euro.

Lausanne (Schweiz). Spezialisten von der Jules Gonin Augenklinik der Universität Lausanne haben einem blinden Patienten erfolgreich eine visuelle Prothese verpflanzt. Die künstliche Netzhaut empfängt dabei Daten von einer Kamera, welche in einer Brille verbaut ist. Ein kleiner tragbarer Computer leitet die visuellen Signale der Kamera an das Implantat im Auge weiter, welchen über Elektroden verbleibende Netzhautzellen reaktiviert.

Wie die Klinik mitteilte, geht verlief die Operation problemlos und dem Patienten geht es gut. In einigen Wochen wird er die visuelle Prothese unabhängig benutzen können und das Sehen wieder lernen. Der Patient ist an einer Retinitis pigmentosa, also einer spontanen Netzhautdegeneration, erblindet.

Die visuelle Prothese Argus II von der Firma Second Sight Medical Products wurde Ende November aktiviert. Diese wird nun allmählich auf den Patienten angepasst. Bereits in wenigen Wochen wird dieser ohne Hilfe der Ärzte die visuelle Prothese nutzen und zusammen mit Spezialisten mit der visuellen Rehabilitation beginnen können.

Modernste Technik – ganz klein

Das Implantat empfängt drahtlos die Informationen des Computer und stimuliert die kleine elektrische Impulse die beschädigten Fotorezeptoren und die verbleibenden Netzhaut-Zellen. Diese Informationen gelangen anschließend über den Sehnerv zum Gehirn und erzeugen eine Wahrnehmung von Lichtmustern. Der Patient muss anschließend lernen, diese Muster richtig zu interpretieren, um ein gewisses Sehvermögen zurück zu gelangen.

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