Robert Klatt
Eine neue Maske hilft beim Erkennen von Corona-Infektionen. Sie muss dazu lediglich mit SARS-CoV-2-Antikörper aus Straußeneiern besprüht werden. Bei einer Infektion leuchtet die Maske dann unter UV-Licht.
Kyoto (Japan). Laut Kyodo News haben Wissenschaftler der Präfekturuniversität Kyōto einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) entwickelt, mit dessen Hilfe eine Infektion mit SARS-CoV-2 diagnostiziert werden kann. Die Maske enthält dazu einen speziellen Filter, der mit einem fluoreszierenden Farbstoff besprüht, der SARS-CoV-2-Antikörper enthält, besprüht wird. Wenn in der Maske Viren enthalten sind, leuchtet der Filter unter UV-Licht.
Die Antikörper stammen aus Straußeneiern von Tieren, denen die Wissenschaftler um Yasuhiro Tsukamoto im Februar 2020 eine inaktive und ungefährliche Form von SARS-CoV-2 injiziert hatten. Anschließend entwickelten die Forscher mit den Antikörpern einen Farbstoff, der das Virus nachweist.
Bei einem ersten Test mit 32 infizierten Probanden konnte die Maske alle Infektionen erkennen. Bei abnehmender Viruslast war das Leuchten des Farbstoffs unter dem UV-Licht geringer. Nun soll eine Studie mit 150 Probanden durchgeführt werden.
„Wir können Antikörper von Straußen in großen Mengen und zu geringen Kosten herstellen. In Zukunft möchte ich daraus ein einfaches Testkit machen, das jeder anwenden kann“, erklärt Tsukamoto. Weil die Studien noch nicht abgeschlossen sind, dürfen die Masken bisher nicht verkauft werden. Laut den Wissenschaftlern könnte eine Genehmigung für den Verkauf aber in wenigen Monaten erfolgen.
Wie Tsukamoto erklärt, hat der Wissenschaftler seine eigene Infektion mit SARS-CoV-2 ebenfalls durch eine derartige Maske entdeckt. Der Leiter der Forschungsgruppe möchte deshalb eine Version der Maske entwickeln, die ohne UV-Licht funktioniert, um in Zukunft Infektionen noch einfacher erkennen zu können.