VenenthrombosenVenenthrombosen

Luftverschmutzung erhöht Risiko gefährlicher Blutgerinnsel

 Robert Klatt

Venöse Thromboembolie (VTE) durch Luftschadstoffe )(redluoB UC) redluoB odaroloC fo ytisrevinUsilaeroB anoroC(Foto: © 

Luftschadstoffe, die vor allem aus Autoabgasen und Kohlekraftwerken stammen, erhöhen das Risiko für Venenthrombosen stark.

Minneapolis (U.S.A.). Die Luft in vielen Regionen ist stark mit Feinstaub, Mikroplastik und anderen Partikeln belastet. Dadurch nimmt das Risiko für unterschiedliche Gesundheitsprobleme, darunter auch Krebs und Unfruchtbarkeit, deutlich zu. Forscher der University of Minnesota haben nun die Ergebnisse einer umfassenden Langzeitstudie publiziert, laut der eine langfristige Belastung durch Luftverschmutzung auch das Risiko für eine Entwicklung von Blutgerinnseln in tiefen Venen erhöht.

Diese venösen Thromboembolie (VTE) können den Blutfluss blockieren und unbehandelt zum Tod führen. Venenthrombosen entstehen, wenn sich ein Blutgerinnsel in einer tiefen Vene bildet, also z. B. in den Beinen, Armen oder inneren Organen. Wenn eine Venenthrombose sich löst und in die Lunge gelangt, spricht man in der Medizin von einer Lungenembolie.

Höheres Risiko für Venenthrombosen durch Luftschadstoffe

Laut der Publikation im Fachmagazin Blood haben die Forscher 6.651 Probanden aus den U.S.A. im Zeitraum von 2000 bis 2018 beobachtet. Die Teilnehmer kamen aus den sechs großen Metropolregionen des Landes, New York, Baltimore, Chicago, Los Angeles, Minneapolis und Winston-Salem (North Carolina).

Die Wissenschaftler haben im Studienzeitraum sowohl die Luftverschmutzung in den jeweiligen Regionen als auch an den Wohnungen der Teilnehmer alle zwei Wochen gemessen. Sie konnten so die Teilnehmer in eine Gruppe mit den höchsten Belastungswerten und eine Gruppe mit den niedrigsten Belastungswerten unterteilen. Zudem haben sie weitere Risikofaktoren für Venenthrombosen, darunter das Alter, Tabakkonsum und bestehende Gesundheitsprobleme, berücksichtigt.

Im Studienzeitraum kam es bei 248 Probanden (3,7 %) zu einer VTE, die im Krankenhaus behandelt werden musste. Die Daten zeigen, dass das Risiko für dieses Blutgerinnsel je nach langfristiger Belastung mit drei spezifischen Arten von Luftschadstoffen deutlich zunimmt.

Dazu gehört Feinstaub mit einem Durchmesser von 2,5 Mikrometern oder kleiner, der aus Kohlekraftwerken, Waldbränden und Fahrzeugabgasen stammt, und das Risiko für eine Venenthrombose im Vergleich zu Menschen mit einer geringeren Belastung stark erhöht (+ 39 %). Außerdem nimmt das Risiko durch Stickstoffoxide (+ 121 %) und Stickstoffdioxid (+ 174 %), die primär aus Fahrzeugabgasen stammen, deutlich zu.

Blood, doi: 10.1182/blood.2024026399

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