Studie der Barmer Krankenkasse

Männer sind durch risikoaffines Verhalten öfter krankgeschrieben

Robert Klatt

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Auf den Punkt gebracht
  • Laut einer Studie der Barmer Krankenkasse sind Männer deutlich öfter krankgeschrieben als Frauen
  • Verantwortlich dafür ist ihr risikoaffinerer Lebensstil, der öfter zu Verletztungen führt
  • Bei Frauen treten hingegen physische Erkrankungen und Tumore öfter auf

In Deutschland sind Männer laut einer Studie der Barmer Krankenkasse aufgrund ihres risikoaffineren Lebensstils deutlich öfter krankgeschrieben als Frauen.

Dresden (Deutschland). Laut einer Studie der Barmer Krankenkasse sind Männer in Deutschland häufiger krankgeschrieben als Frauen, weil sie einen risikoaffineren Lebensstil haben. Verletzungen sind demnach bei Männer doppelt so häufig wie bei Frauen.

Frauen fehlen auf der Arbeit laut dem BARMER Gesundheitsreport 2022 (PDF) hingegen öfter aufgrund von physischen Erkrankungen. Zudem kommt es bei Frauen im Alter zwischen 30 und 49 Jahren deutlich öfter zu Tumorbildung als bei Männern.

Anzahl der Verletzungen gesunken

Die Anzahl der Verletzungen bei Frauen und Männern ist in den vergangenen Jahren insgesamt gesunken. Bei psychischen Krankheiten gibt es laut der Krankenkasse jedoch einen gegenläufigen Trend. Sowohl Frauen als auch Männer haben sich aufgrund von Depressionen und anderen psychischen Beschwerden in den letzten Jahren öfter krankgemeldet. Laut einer Studie der Stiftung Deutsche Depressionshilfe liegt dies teilweise an der Covid-19-Pandemie, deren Maßnahmen Depressionen verstärkt haben.

Geringere Lebenserwartung bei Männern

Lediglich ein Jahr Unterschied bei der Lebenserwartung kann durch biologische Faktoren erklärt werden. Die übrige Differenz wird laut Stefan Beier von der Landesfachstelle Männerarbeit Sachsen durch den Lebensstil verursacht. Die Daten der Krankenkasse decken sich somit mit einer Studie Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), laut denen Männer durch lebensstilbezogene Risikofaktoren im Mittel 22,7 Lebensjahre verlieren.

„Männer leben tendenziell ungesünder als Frauen. Es ist allerdings ziemlich valide, dass es am Lebensstil, am Verhalten und dem sozialen Kontext von Männern und Frauen liegt.“

Umgang mit Krankheiten

Zudem gehen laut Beier Männer anders mit Krankheiten um als Frauen. Sie empfinden Krankheiten oft als lästiges Übel und suchen sich deshalb nicht immer Hilfe. Vor allem physische Krankheiten wie Depressionen bleiben deshalb lange unerkannt und werden oft zu spät behandelt, erklärt Beier.

„Die Forschung und Diagnostik müssen sich ändern.“

Analysiert wurden für die Studie Daten von etwa 3,8 bei der Barmer versicherten Erwerbspersonen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren befragt.

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