Triphallie

Mann hat 78 Jahre lang unwissentlich mit drei Penissen gelebt

Robert Klatt

Zweiter Fall von Triphallie (drei Penisse) entdeckt )kcotS ebodArehpargotohPgepJ(Foto: © 

In England hat ein Mann 78 Jahre lang unwissentlich mit drei Penissen gelebt. Es handelt sich dabei um den zweiten bekannten Fall von Triphallie.

Birmingham (England). Diphallie, also das Vorhandensein von zwei Penissen, kommt laut medizinischen Daten bei etwa einem von fünf bis sechs Millionen Babys vor. Die Forschung konnte die Ursache für die sogenannte Penisverdopplung (PD) bisher noch nicht bestimmen. Es gibt jedoch Hinweise, laut denen starke Umwelteinflüsse und eine Infektion oder ein Drogenkonsum der Mutter während der Schwangerschaft die Entwicklungsstörung auslösen können.

Laut einer Publikation im International Journal of Surgery Case Reports haben Ärzte im Irak 2021 erstmals eine Triphallie, also drei Penisse, bei einem Baby festgestellt. Die Eltern hatten das Kind damals zu einer Klinik gebracht, weil der linke Hodensack permanent angeschwollen war. Bei der Untersuchung wurde dann festgestellt, dass der nur drei Monate alte Patient zwei zusätzliche Penisse hatte, von denen sich einer unter dem Hodensack befand und einer mit dem Hauptpenis verbunden war. Weil den beiden zusätzlichen Penissen die Harnröhren fehlten, haben die Ärzte sie schließlich entfernt.

Zweiter Fall von Triphallie 

Studenten der University of Birmingham Medical School haben nun laut einer Publikation im Journal of Medical Case Reports den zweiten Fall von Triphallie entdeckt. Der 78 Jahre alte Mann hat seine Leiche der Wissenschaft gespendet und wurde deshalb von den Studenten in einem Anatomiekurs untersucht.

Dabei haben sie entdeckt, dass der Mann mit drei Penissen geboren wurde, von denen jedoch ebenfalls nur ein Penis funktionsfähig war. Die beiden überzähligen Penisse befanden sich in der Haut des Hodensacks.

„Trotz des normalen Aussehens der äußeren Genitalien bei der Untersuchung ergab die Untersuchung eine anatomische Variation: zwei überzählige Penisse. Ohne Sektion wäre diese anatomische Variation unentdeckt geblieben.“

Angesichts der überraschenden Entdeckung schlussfolgern die Wissenschaftler, dass Fälle von Diphallie und Triphallie beim Menschen deutlich häufiger auftreten könnten, als bisher angenommen wurde. Die Untersuchung deutet zudem darauf hin, dass der Mann mit erektiler Dysfunktion oder Harnwegsinfektionen gelebt haben könnte.

International Journal of Surgery Case Reports, doi: 10.1016/j.ijscr.2020.11.008

Journal of Medical Case Reports, doi: 10.1186/s13256-024-04751-5

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