Robert Klatt
Das Haarwuchsmittel Finasterid kann bei langer Anwendung zu dauerhaften Potenzproblemen führen. Einige Anwender berichten von Erektionsstörungen, die länger als drei Jahre anhielten.
Chicago (U.S.A.). Laut einer im Fachmagazin Expert Reviews in Molecular Medicine publizierten Studie sind mit 30 Jahren bereits 30 Prozent aller Männer von Haarausfall betroffen. Im Alter von 50 Jahren ist es die Hälfe und mit 70 Jahren leiden 80 Prozent der männlichen Weltbevölkerung unter Haarausfall oder haben eine komplette Glatze. Eine Untersuchung mit 20.000 Probanden ergab, dass kleine und hellhäutige Männer überdurchschnittlich oft betroffen sind. Neben Medikamenten wie Finasterid (Produktname Propecia), die den Haarausfall stoppen sollen, zeigte eine Studie, dass auch das Ausreißen von Haaren zu einer Aktivierung der Haarfollikel führt, die dann neue Haare produzieren.
Der Einsatz von Finasterid ist in der Medizin umstritten. Der Wirkstoff hilft zwar nachweislich gegen Haarausfall, greift dabei aber in den Hormonhaushalt des Mannes ein. Zu den bekannten Nebenwirkungen, die die Anwender für ihre Haarpracht in Kauf nehmen müssen, gehört unter anderem eine wesentlich geringere Libido.
Ein Teil der Anwender berichtete aber auch von schwerwiegenden und lang anhaltenden Erektionsstörung, die auch Jahre nach der Anwendung des Medikaments nach bestehen. Wissenschaftler der Northwestern University in Chicago haben aus diesem Grund eine Studie durchgeführt, um zu untersuchen, welche Nebenwirkungen das Haarwuchsmittel auslöst und wie viele Personen davon betroffen sind. Laut der im wissenschaftlichen Journal PeerJ Life & Environment veröffentlichten Forschungsarbeit wurde außerdem das Medikament Dutasterid untersucht, das einen identischen Wirkmechanismus besitzt, aber meistens Männern mit einem überdurchschnittlichen Prostatawachstum verschrieben wird.
Ausgewertet wurden für die Studie Gesundheitsdaten von 11.999 Männer zwischen 16 und 89 Jahren. 167 der Probanden gaben an, dass sie auch 3,5 Jahre nach der letzten Einnahme von Finasterid oder Dutasterid noch unter einer erektilen Dysfunktion litten.
Es zeigte sich dabei, dass sowohl Finasterid als auch Dutasterid erektile Dysfunktion auslösen können, die in einigen Fällen selbst mit Medikamente wie Viagra nicht behandelt werden können. Das Risiko durch die Medikamente eine Potenzschwäche zu bekommen, ist laut den Studienautoren höher als bei anderen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck und Diabetes. Wie Dr. Steven Belknap, Studienleiter erklärt „war es auch für die Wissenschaftler überraschend, dass die Erektionsprobleme auch Monate oder Jahre nach der Einnahme bestehen bleiben.“
Außerdem zeigt die Studie, dass die Dauer der Medikamenteneinnahme eine entscheidende Rolle bei der Entstehung einer erektilen Dysfunktion spielt. Bei Männern unter 42 Jahren, die eines der Mittel für mehr als sieben Monate nutzten, stieg das Risiko einer dauerhaften Impotenz im Vergleich zu kürzeren Behandlungszeiträumen um den Faktor 5.
Auch wenn bei einigen Patienten Viagra nicht den gewünschten Erfolg braucht, können einige Hilfsmittel bei der Therapie der Potenzschwäche helfen. Dazu gehört wie ein PHALLOSAN Forte Test zeigte auch das Instrument zur Penisvergrößerung und Potenzsteigerung, das laut Erfahrungsberichten von Nutzern für stärkere und längere Erektionen sorgt.
Damit gar nicht erst so solchen Mitteln gegriffen werden muss, empfehlen die Wissenschaftler um Belknap auf Medikamente wie Finasterid und Dutasterid, die 5α-Reduktasehemmer einsetzen, zu verzichten.
Expert Reviews in Molecular Medicine, doi: 10.1017/S1462399402005112
PeerJ Life & Environment, doi: 10.7717/peerj.3020