Dennis L.
Forscher am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg haben herausgefunden, warum eine Tumorentfernung die Bildung von Metastasen fördern kann und wie man dies in Zukunft wohlmöglich verhindern oder zumindest eindämmen kann.
Heidelberg (Deutschland). Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) hat einen Stoff entdeckt, die für die Bildung von Metastasen nach der Entfernung eines Tumors verantwortlich sein soll. Ausgangspunkt für die Forschung war die Beobachtung, dass sich insbesondere bei Brustkrebs und schwarzem Hautkrebs häufig Metastasen bilden, nachdem die Tumore entfernt wurden.
Im Umkehrschluss bedeutet diese Tatsache laut den Experten, dass der ursprüngliche Krebsherd, der in der Medizin auch als Primärtumor bezeichnet wird, die Bildung und das Wachstum von Metastasen unterdrücken kann. Erst bei der Entfernung des Primärtumors bilden sich auffällig viele Metastasen, so die Forscher, die das Phänomen weiter untersuchten.
Nach langer Forschung ist es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am DKFZ gelungen, den Botenstoff mit dem Namen Angiopoietin-like 4 (ANGPLT4) zu identifizieren, welchen die Tumorzellen in das Blut des Erkrankten abgeben. Dieser unterdrückt laut Forschern die Metastasenbildung.
Versuche mit Mäusen konnten diese Theorie bereits bestätigen und die Ergebnisse legen nahe, dass dies beim Menschen auch der Fall ist. Dafür sind aber zunächst weitere Forschungen und im Anschluss klinische Studien notwenig.
Ganz oben auf der Liste der Forscher steht nun die genauere Untersuchung des Botenstoffs. Im Idealfall kann dieser in Zukunft in der Krebs-Therapie zum Einsatz kommen, nachdem Ärzte den Primärtumor eines Krebspatienten entfernt haben. Dies könnte dann laut Forschern die Bildung von lebensbedrohlichen Metastasen verhindern, verlangsamen oder verzögern.