D. Lenz
Forschern ist es erfolgreich gelungen Krebszellen in harmlose Fettzellen umzuwandeln. Besonders interessant dabei ist, dass sich die Behandlung bei Metastasen anwenden lässt.
Basel (Schweiz). Bei der Suche nach einer wirkungsvollen Behandlungsmöglichkeit gegen Krebs haben Forscher bereits zahlreiche verschiedene Ansätze getestet. Einige erwiesen sich als nicht oder weniger wirkungsvoll, andere warten derzeit auf die Freigabe für klinische Studien. Das Team um Dana Ishay Ronen von der Universität Basel hat nun erfolgreich einen weiteren interessanten Ansatz getestet: Die Umwandlung von Krebszellen in Fettzellen.
Bei diesem Therapieansatz ist das Besondere, dass sich die Behandlung auf gestreute Krebszellen, die sogenannte Metastasen, anwenden lässt. Viele andere neuen Krebstherapien können zwar den Primärtumor bekämpfen, nicht aber gestreuten Krebszellen.
Bei der Metastasenbildung durchlaufen Tumorzellen die sogenannte epitheliale-mesenchymale Transition (EMT). Dieser Prozess findet normalerweise nur bei der embryonalen Entwicklung und bei der Wundheilung statt. Jedoch machen sich auch Krebszellen die EMT zunutze.
Für ihre Versuche haben sich die Forscher besonders aggressive menschliche Brustkrebstumore vorgenommen. Im ersten Schritt wurde der Tumor mit zwei bereits weit verbreiteten Medikamenten behandelt. Über einen Zeitraum von drei Wochen gab es täglich das Antikrebsmedikament Trametinib sowie Rosiglitazon.
Wie die Forscher im Fachmagazin Cancer Cell schreiben, waren die Ergebnise sehr vielversprechend. „Brustkrebszellen, die die EMT durchliefen, entwickelten sich zu Fettzellen, die sich kaum von normalen Fettzellen unterscheiden lassen.“
Die Forscher gehen derzeit davon aus, dass der Behandlungserfolg anhält: „Sofern wir das aus unserem Zellkulturexperiment ableiten können, bleiben einmal umgewandelte Krebszellen Fettzellen“, erklärt Gerhard Christofori, der ebenfalls an der aktuellen Studie beteiligt ist.
Die Experimente haben jedoch gezeigt, dass die Behandlung nur die Metastasen umwandelt. Der Primärtumor bleibt und muss chirurgisch entfernt oder anderweitig behandelt werden. Trotzdem sind die Versuche der Schweizer Forscher ein Erfolg für die Krebstherapie, denn die erfolgreiche Behandlung von Metastasen stellte sich bisher als äußerst schwierig dar.