Robert Klatt
In einigen Bundesstaaten der U.S.A. sind mindestens ein Fünftel (20 %) der neu diagnostizierten Covid-19-Fälle Durchbruchinfektion, die bei vollgeimpften Personen auftreten. Ein Großteil davon entfällt auf Senioren.
New York (U.S.A.). Die bisher zugelassenen Covid-19-Impfstoffe können einen schweren Krankheitsverlauf zwar in der Regel verhindern, sie können eine Infektion und Erkrankung aber nicht zu 100 Prozent verhindern. Im Falle eines sogenannten Impfdurchbruchs können sich demnach auch vollständig geimpfte Person mit SARS-CoV-2 infizieren und an Covid-19 erkranken.
Laut einer Analyse von Infektionsdaten aus sieben US-Bundesstaaten treten solche Impfdurchbrüche häufiger auf als vermutet wurde. Wie die New York Times berichtet, ist dafür vor allem die ansteckende Delta-Variante des Virus verantwortlich. Laut den Gesundheitsdaten sind in sechs der sieben Staaten mindestens ein Fünftel (20 %) der neu diagnostizierten Fälle Durchbruchinfektion.
Analysiert wurden Daten aus Kalifornien, Colorado, Massachusetts, Oregon, Utah, Vermont und Virginia. Es handelt sich dabei um die Staaten, die die detailliertesten Daten zur Covid-19-Pandemie erheben. Lediglich in Virginia traten kaum (6,4 %) Durchbruchinfektion bei geimpften Personen auf. In den übrigen Staaten lag die Quote der Durchbruchinfektionen zwischen 18 und 28 Prozent.
In der Realität können aber noch mehr Durchbruchinfektion vorliegen, weil die meisten infizierten Geimpften keine oder nur geringe Symptome zeigen, also oft nicht zum Arzt gehen und daher auch nicht in die Statistik einfließen.
In Deutschland ist bis zum 12. August 2021 laut Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zu 10.827 Impfdurchbrüchen gekommen. Ende Juli waren 7.200 Fälle bekannt. Die Durchbruchquote lag damit auf die Gesamtzahl der Impfungen gerechnet bei etwa 0,02 Prozent.
Ein Großteil der Durchbruchinfektion tritt laut dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC) bei älteren Menschen auf. In den U.S.A. haben die über 65-jährigen einen Anteil von fast drei Vierteln (74 %). Das Durchschnittsalter für Todesfälle nach einem Impfdurchbruch lag in Oregon bei 83 Jahren.