Kalzium

Milchprodukte reduzieren Darmkrebsrisiko des Menschen

 Robert Klatt

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Milchprodukte reduzieren das Darmkrebsrisiko des Menschen stark. Dies liegt wahrscheinlich an der Schutzfunktion von Kalzium. Andere Lebensmittel, vor allem Alkohol, erhöhen das Risiko hingegen stark.

Oxford (England). In England und Schottland haben im Rahmen der Million Women Study im Zeitraum von 1996 bis 2001 rund 1,3 Millionen Frauen an einem Screening zur Prävention von Brustkrebs teilgenommen. Die Frauen haben dabei einen detaillierten Fragebogen ausgefüllt, der auch Informationen zu ihrer Nahrungsaufnahme enthielt. Nach drei bis fünf Jahren wurde 542.778 Frauen erneut befragt. Die übrigen Probandinnen mussten aufgrund von unvollständigen Daten ausgeschlossen werden. Die Wissenschaftler haben zudem erfasst, dass 12.251 der verbleibenden Frauen (2,26 %) in einem Zeitraum von durchschnittlich 17 Jahren an Darmkrebs erkrankten.

Nun haben Forscher der University of Oxford im Fachmagazin Nature Communications eine Studie publiziert, die untersucht hat, ob zwischen 97 Ernährungsfaktoren und dem Darmkrebsrisiko eine Korrelation besteht. Laut den Ergebnissen beeinflussen 17 der 97 analysierten Ernährungsfaktoren das Darmkrebsrisiko.

Schutzfunktion des Kalziums

Am stärksten sin das Darmkrebsrisiko durch den täglichen Konsum von Milchprodukten, etwa 200 Milliliter Milch (- 14 %) oder 50 Gramm Joghurt (- 8 %). Laut den Forschern liegt dies an der Schutzfunktion des enthaltenen Kalziums. 300 Milligramm des Minerals täglich reduzieren das Darmkrebsrisiko am stärksten (- 17 %).

„Die wahrscheinliche Schutzfunktion von Kalzium kann mit seiner Fähigkeit zusammenhängen, sich an Gallensäuren und freie Fettsäuren im Dickdarmlumen zu binden und so deren potenziell krebserregende Wirkung zu verringern.“

Die Daten zeigen zudem, dass noch weitere Lebensmittel und Nährstoffe das Darmkrebsrisiko positiv beeinflussen, aber nicht so stark wie Milch bzw. Kalzium. Dazu gehören Frühstücksflocken, Obst, Vollkornprodukte, Ballaststoffe, Folsäure und Vitamin C.

Höheres Darmkrebsrisiko durch Alkohol und Co.

Andere Lebensmittel, etwa 20 Gramm Alkohol (+ 15 %) oder 30 Gramm rotes oder verarbeitetes Fleisch (+ 8 %) täglich, erhöhen das Darmkrebsrisiko des Menschen hingegen deutlich. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die schädliche Wirkung von Alkohol durch Acetaldehyd verursacht wird, das durch den Stoffwechsel produziert wird. Acetaldehyd führt in hohen Konzentrationen zu Mullmutationen und erhöht die Bildung von reaktiven Sauerstoffprodukten, die karzinogen sind.

Nature Communications, doi: 10.1038/s41467-024-55219-5

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