Elektromagnetischen Felder

Mobilfunk verursacht laut WHO keine Hirntumore

Robert Klatt

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Die hochfrequenten elektromagnetischen Felder von Handys erhöhen laut einer neuen Metastudie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) das Risiko für Hirntumore und andere Krebsarten nicht. Gänzlich ausgeschlossen werden kann ein Zusammenhang jedoch laut den Autoren nicht, vor allem, weil zum neuen Mobilfunkstandard 5G kaum Daten vorliegen.

Yallambie (Australien). Es existieren noch immer Bedenken dazu, dass die hochfrequenten elektromagnetischen Felder von Handys, die zur nichtionisierenden Strahlung gehören, das Krebsrisiko beim Menschen erhöhen. In den letzten Jahren kam eine Vielzahl an Studien jedoch zudem Ergebnis, dass Handys das Krebsrisiko nicht beeinflussen und keine Gesundheitsgefahr für Kinder darstellen.

Forscher der Australian Radiation Protection and Nuclear Safety Agency (ARPANSA) haben im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erneut untersucht, ob Handys das Risiko von bösartigen Hirntumoren, genauer Menigeome, Gliome und Akkustikusneurinomen, erhöhen. Außerdem haben die Wissenschaftler der australischen Strahlenschutzbehörde auch das Auftreten von Krebs bei Hypophyse, Speicheldrüsen und Leukämie untersucht. Sie haben dazu Daten von 63 Studien analysiert, die im Zeitraum von 1994 bis 2022 in zehn Ländern von elf unterschiedlichen Einrichtungen erstellt wurden.

Kein höheres Krebsrisiko durch Handys

Laut der Publikation im Fachmagazin Environment International hat die Anzahl der Tumore im Gehirn im Untersuchungszeitraum nicht im gleichen Maße zugenommen, wie die Anzahl der Handys und die Intensität ihrer Nutzung. Keine der 63 Studien der Metaanalyse hat ein erhöhtes Risiko für Hirntumore oder andere Krebsarten durch die intensive Handynutzung belegt.

Die Forscher erklären jedoch, dass trotz dieser Ergebnisse und der bislang nicht belegten Korrelationen zwischen dem Mobilfunk und dem Auftreten von Krebs vollständig ausgeschlossen werden kann, dass die hochfrequenten elektromagnetischen Felder von Handys und deren Basisstationen das Krebsrisiko erhöhen. Zudem merken sie an, dass zu relativ neuen Mobilfunkstandard 5G bisher kaum Daten vorliegen. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO stuft deshalb Mobilfunk noch immer als „möglicherweise krebserregend“.

Environment International, doi: 10.1016/j.envint.2024.108983

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