Lipophiler Index

Neue gesundheitliche Vorteile von fettem Fisch enthüllt

Robert Klatt

Fetter Thunfisch reduziert lipophilen Index )kcotS ebodAnapaj-tcip(Foto: © 

Eine Ernährung mit fettem Seefisch verbessert bei Menschen mit koronaren Herzkrankheiten oder einem gestörtem Glukosestoffwechsel den lipophilen Index.

Kuopio (Finnland). Fette Seefische wie Hering, Lachs, Makrele, Aal oder Thunfisch gelten als gesund, weil sie Omega-3-Fettsäuren enthalten. Diese reduzieren das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und Störungen im Fettstoffwechsel deutlich. Nun haben Forscher der University of Eastern Finland einen weiteren gesundheitlichen Vorteil von fettem Fisch enthüllt.

Laut der Publikation im Fachmagazin Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases reduziert eine Ernährung mit fettem Fisch den bei Menschen mit koronaren Herzkrankheiten oder einem gestörtem Glukosestoffwechsel den lipophilen Index.

Index zeigt Membranfluidität

Der lipophile Index ist ein Indikator für die Flüssigkeit von Zellmembranen. Je niedriger der lipophile Index, desto besser die Membranfluidität. Der lipophile Index wurde eingeführt, um die Membranfluidität zu beschreiben, die die Funktion von Zellen und membrangebundenen Proteinen beeinflussen kann. Die Länge und Sättigung von Fettsäuren in Membranen wirken sich auf die Membranfluidität aus. So können etwa Fettsäuren in Serumlipiden oder Erythrozytenmembranen zur Berechnung des lipophilen Index herangezogen werden.

Effekte von Fisch- und Camelina-Sativa-Öl-Aufnahme untersucht

Die Forscher um Arja Lyytinen nutzten für ihre Metaanalyse Daten aus zwei randomisierten klinischen Studien, um die Auswirkungen von Fisch- und Camelina-Sativa-Öl-Aufnahme. Die erste Studie umfasste Probanden mit gestörter Glukosetoleranz, die zweite Studie 33 Probanden mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In beiden Studien wurde das Essen von vier Mahlzeiten fettem Fisch pro Woche mit einer Verringerung des lipophilen Index in Verbindung gebracht, was auf eine verbesserte Membranfluidität hindeutet.

Geringeres kardiovaskuläres Risiko

Eine bessere Membranfluidität wurde mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht. Eine bessere Membranfluidität, gemessen am lipophilen Index, war auch mit größeren HDL-Partikeln verbunden, die ebenfalls mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko in Zusammenhang gebracht wurden. Der Verzehr von magerem Fisch oder Camelina-Sativa-Öl hatte keine Auswirkung auf den lipophilen Index.

Zudem stellt die Studie einen Zusammenhang zwischen einem reduzierten lipophilen Index und einer erhöhten mittleren Größe von HDL-Partikeln sowie einer höheren Konzentration größerer HDL-Partikel her. Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dass der Verzehr von fettem Fisch die kardiovaskuläre Gesundheit verbessern kann.

Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases, doi: 10.1016/j.numecd.2023.04.011

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