Dennis L.
Millionen von Migräne-Patienten könnten in Zukunft ohne ihre starken Kopfschmerzen leben. Eine neue Migräne-Impfung, welche ein internationales Forscherteam entwickelt hat, macht dies nun möglich und reduziert die schweren Migräne-Anfälle erheblich.
Kiel (Deutschland). Es sind Schmerzen, die nur Menschen mit Migräne wirklich nachempfinden können: Ein stark pochendes Gefühl und unerträgliche Schmerzen im Kopf. Jede Bewegung und jedes Geräusch verschlimmert den Kopfschmerz, der immer schlimmer zu werden scheint. Erreicht die Migräne dieses Stadium, helfen die meisten Medikamente nicht mehr. In einem solchen Fall hieß bisher die Divise: Hinlegen, den Raum abdunkeln, absolute Ruhe und den Migräneanfall irgendwie überstehen.
Bei der neuen Immuntherapie gegen Migräne, die auch Migräne-Antikörpertherapie oder Migräne-Impfung genannt wird, handelt es sich um eine passive Impfung die von der Krankenkasse übernommen wird.
Die meisten Menschen haben gelernt mit ihrer Migräne zu leben und erkennen meist die Anzeichen für einen sich anbahnenden Migräneanfall und können bereits frühzeitig reagieren. Dennoch führt nur selten ein Weg an den starken Kopfschmerzen vorbei. Kopfschmerztabletten, Schmerzmittel oder spezielle Migräne-Medikamente helfen nicht immer bis gar nicht und so sitzen die meisten Menschen ihre Migräne einfach aus.
Als Auslöser für Migräne gelten vor allem Stress, aber auch hormonelle Schwankungen, Übermüdung oder Wettereinflüsse. Je nach Person sind mehrere zehn bis 20 Migräneanfälle pro Monat keine Seltenheit. Dies stellt für die Betroffenen eine immense Belastung dar, die viel Kraft und Lebensenergie kostet.
Die ersten Migräne-Patienten scheinen so gut wie geheilt, denn eine neue Immuntherapie kann jetzt selbst Menschen helfen, die unter sehr schlimmer Migräne leiden. Bei der neuen Migräne-Behandlung handelt es sich um eine Art passive Impfung. Der eigene Körper bildet dabei nicht selbst Antikörper gegen die Entzündungsstoffe, welche für die Migräne verantwortlich sind, sondern die entsprechenden Antikörper werden im Rhythmus von vier Wochen gespritzt.
Bei Patienten mit besonders schwerer Migräne hilft die Impfung zwar nicht vollständig, aber die Kopfschmerzen werden deutlich reduziert. Diese lassen sich dann auch mit einfachen Schmerzmitteln gut und schnell behandeln, schreiben die Mediziner.
Mediziner raten dringend dazu, Migräne nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, sondern diese stets zu behandeln. Laut der Deutschen Hirnstiftung lassen sich von den rund 10 Millionen Migräne-Patienten in Deutschland nur knapp die Hälfte medizinisch behandeln.
Die neue Immuntherapie gegen die Kopfschmerzen ist dabei sehr verträglich und wird von den Krankenkassen übernommen.