Robert Klatt
In China sind dutzende Menschen am Langya-Henipavirus (LayV) erkrankt. Das Virus ist wahrscheinlich tierischen Ursprungs.
Peking (China). In China sind laut einer Publikation im New England Journal of Medicine zwischen Ende 2018 und Anfang 2021 35 Menschen am neu nachgewiesenen Langya-Henipavirus (LayV) erkrankt. Die Infektionen traten vor allem bei Farmern in den Provinzen Shangdong und Henan auf, die regelmäßig engen Kontakt mit Tieren hatten.
26 der 35 Menschen waren ausschließlich mit LayV infiziert. Bei ihnen traten Symptomen wie Fieber, Müdigkeit, Husten und Muskelschmerzen auf. Zudem fanden Mediziner bei einigen Patienten Hinweise auf Leber- und Nierenschäden. Todesfälle durch den Langya-Henipavirus sind bisher nicht bekannt.
Wie Chuang Jenhsiang von der taiwanesischen Gesundheitsbehörde CDC in der Taipei Times erklärt, hatten die 35 Patienten in China keinen engen Kontakt miteinander. Eine Übertragung des Virus auf Familienmitglieder oder andere enge Kontakte erfolgte laut der Kontaktverfolgung nicht.
Bei Untersuchungen mit Tieren wurde das Virus vor allem in Spitzmäusen entdeckt. Laut Wissenschaftlern um Wei Liu vom Institute of Microbiology and Epidemiology handelt es sich demnach wahrscheinlich um eine Zoonose, also eine Krankheit tierischen Ursprungs. Zudem erklärt Liu, dass weitere Untersuchungen notwendig sind, um das Virus und die von ihm ausgelösten menschlichen Krankheiten besser verstehen zu können.
New England Journal of Medicine, doi: 10.1056/NEJMc2202705