Erektile Dysfunktion

PDE-5-Hemmer können bei einigen Männern Impotenz heilen

Dennis L.

Viagra und andere Potenzmittel mit PDE-5-Hemmern können Impotenz langfristig heilen. )moc.hsalpsnuyikstivirK rednaxelA(Foto: © 

Bisher griffen Männer mit Erektionsproblemen zu Viagra oder vergleichbaren Potenzmitteln. Laut einer aktuellen Studie können die darin enthaltenen PDE-5-Hemmer aber deutlich mehr als nur eine kurzfristige Erektion hervorrufen, denn unter gewissen Umständen sind PDE-5-Hemmer in der Lage Impotenz dauerhaft zu heilen.

Köln (Deutschland). Erektile Dysfunktion, also Potenz- bzw. Erektionsprobleme, sind verbreiteter als man annehmen mag und keinesfalls ein Thema, dass nur ältere Männer betrifft. Impotenz kann ganz viele Ursachen haben und von Mann zu Mann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Dies geht soweit, dass einige Männer unter einer dauerhaften erektilen Dysfunktion leiden.

Wissenschaftler der Universitätsklinik in Köln haben im Rahmen ihrer Studie eine interessante Beobachtung gemacht. Demnach können die in Viagra und Co. enthaltenen PDE-5-Hemmer bei manchen Männern die Impotenz nicht nur kurzfristig beheben, sondern sogar langfristig heilen.

Tägliche Einnahme von PDE-5-Hemmer

Die Forscher haben für ihre Studie insgesamt 64 Männern mit erektiler Dysfunktion über den Zeitraum von einem Jahr behandelt. Dabei wurden die Probanden in drei Gruppen geteilt:

  • Gruppe 1 nahm jeden Abend vor dem zu Bett gehen eine Viagra.
  • Gruppe 2 nahm nur direkt vor dem Geschlechtsverkehr eine Viagra.
  • Gruppe 3 nahm überhaupt keine Medikamente ein.

Nach Ablauf eines Jahres werteten die Forscher die gewonnenen Daten aus und stießen dabei auf eine Überraschung: Rund 57 Prozent der Männer, welche die Potenzmittel täglich einnahmen, benötigten nach dem Absetzen des Potenzmittels keinerlei Medikamente mehr. Die erektile Dysfunktion war geheilt.

Auch Messungen des Blutflusses in den Penisarterien zeigen, dass sich die Werte bei besagten Probanden deutlich verbessert haben. Demnach steigerte sich der Blutfluss von durchschnittlich 28cm/s auf 38cm/s.

Aber auch bei der Kontrollgruppe, welche Viagra nur direkt vor dem Sex einnahm, verbesserten sich die Durchblutungswerte - wenn auch nur bei etwas mehr als zehn Prozent der Testpersonen. Bei der Kontrollgruppe die keine medikamentöse Therapie erhielt verschlechterten sich die Werte, schreiben die Forscher.

Forscher vermuten nächtliche Erektionen als Ursache

Auf der Suche nach Erklärungen für die erheblichen Verbesserungen vermuten die Forscher nächtliche Erektionen als Ursache. Während des Schlafes kommt es bei geschlechtsreifen Männern regelmäßig zu unkontrollierten Erektionen. Dadurch werden im Normalfall die Muskelzellen der Schwellkörper trainiert und die Durchblutung gefördert, was die Erektionsfähigkeit erhält.

Sildenafil verstärkt die Erektion

‚Zurückliegende Studien haben bewiesen, dass Sildenafil diese nächtlichen Erektionen verstärkt“, schreiben die Forscher im Fachblatt European Urology Supplements. „Wir haben nun gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme bereits nach einem Jahr eine Besserung herbeiführen kann, sogar bei schweren Fällen von Erektiler Dysfunktion.“

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