Robert Klatt
Eine repräsentative Studie zeigt, dass viele Menschen in Deutschland die Prophylaxe beim Zahnarzt vernachlässigen und ihre Zähne nicht oft genug putzen.
Frankfurt am Main (Deutschland). Eine Studie des University College London (UCL) kam bereits 2019 zu dem Ergebnis, dass sich die Zahnmedizin sich in der Krise befindet. Laut den Wissenschaftlern um Richard Watt haben etwa 3,5 Milliarden Menschen Probleme mit ihrer Zahn- und Mundgesundheit. Am häufigsten treten Karies, Zahnfleischerkrankungen, Parodontitis und Mundkrebs auf. Als Gründe dafür sehen die britischen Experten vor allem die unzureichende Mundhygiene und die unregelmäßigen oder komplett ausbleibenden Prophylaxebehandlungen.
Wie die Studiendaten zeigen, bestehen die Probleme nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenländern, in denen oft nur wenige Zahnärzte praktizieren, sondern auch in Industrienationen wie Deutschland. Dies wird auch durch eine aktuelle bevölkerungsrepräsentativen Studie bestätigt, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov zum Tag der Zahngesundheit im Auftrag des Versicherungsmanagers CLARK durchgeführt hat.
Laut der Onlineumfrage unter 1.014 Deutschen zwischen dem 30.05. und dem 04.06.2022 putzen nur drei Viertel (77 %) ihre Zähne mindestens zweimal täglich. Außerdem nutzt nur etwa ein Drittel Mundspülung (38 %) und Mundspülung (34 %) regelmäßig. Wie die Prophylaxeexperten von Zahnarzt Düsseldorf erklären, zeigen die Umfrageergebnisse somit deutlich, dass die Mundhygiene in Deutschland von vielen Menschen vernachlässigt wird.
Zudem lassen nicht alle Deutschen eine Zahnreinigung (42 %) oder eine Prophylaxe beim Zahnarzt (53 %) mindestens einmal jährlich durchführen. Besonders erschreckend ist jedoch, dass ein kleiner Teil der Bevölkerung (5 %) seine Zähne überhaupt nicht pflegt.
Obwohl die Zahn- und Mundhygiene bei vielen Menschen in Deutschland unzureichend ist, halten es die Umfrageteilnehmer (53 %) für unwahrscheinlich, dass bei ihnen Zahnprobleme entstehen. Die übrigen Befragten antworteten, dass Karies oder eine Zahnfleischentzündung bei ihnen eher wahrscheinlich (36 %) und sehr wahrscheinlich (11 %) auftreten werden. Zudem halten sie es für eher wahrscheinlich (26 %) und sehr wahrscheinlich (7 %), dass sie eine Wurzelbehandlung benötigen.
Die Möglichkeit, Brücken oder Kronen zu benötigen, schätzt die Hälfte der Umfrageteilnehmer als eher wahrscheinlich (34 %) oder sehr wahrscheinlich (16 %) ein. Laut Dr. Marco Adelt, Versicherungsexperte und Vorstandsmitglied bei CLARK, bestätigen diese Einschätzung auch Daten des Unternehmens. Eine Zahnzusatzversicherung kann deshalb sinnvoll sein.
„Viele Menschen benötigen im Laufe des Lebens mehr als eine Krone, Füllung oder Brücke, was schnell ein größerer Kostenfaktor werden kann. Bei der Kostenübernahme durch die Krankenkassen kommt es auf die Behandlung an: Bei Füllungen, Kronen und Implantaten beispielsweise schießt die GKV nur einen geringen Teil hinzu.“
Die Umfrage zeigt außerdem, dass nicht alle Menschen bei Zahnschmerzen einen Arzt aufsuchen, obwohl dies laut Gesundheitsexperten dringend empfohlen wird. Lediglich knapp zwei Drittel (64 %) würde bei Zahnschmerzen am ehesten einen Zahnarzt konsultieren. Die anderen Studienteilnehmer erklärten, dass sie versuchen würden, ihre Zahnschmerzen zunächst mit einem Schmerzmittel (13 %) oder einem Hausmittel wie einer Kamillenteespülung (8 %) selbst zu behandeln oder darauf zu warten, dass die Zahnschmerzen von selbst wieder verschwinden (8 %).
Um ihre Zahngesundheit zu erhalten, verzichtet über ein Drittel der Befragten auf Nikotin beziehungsweise Zigaretten (38 %) oder süße Getränke wie Cola oder Fanta (35 %). Zudem erklärten die Befragten, dass sie ihren Zuckerkonsum reduziert haben (30 %) und keinen Rotwein trinken (28 %), um ihr schönes Gebiss zu erhalten. Knapp ein Viertel (23 %) erklärte hingegen, dass das Genussverhalten für sie wichtiger als die Zahngesundheit ist und dass sie deshalb auf nichts verzichten.