Robert Klatt
Rotes Fleisch, etwa Rind und Lamm, erhöht das Diabetesrisiko stark. Menschen sollten stattdessen alternative Proteinquellen wie Nüsse und Hülsenfrüchte essen.
Cambridge (U.S.A.). In den letzten Jahren haben Studien gezeigt, dass Fleischkonsum das Risiko für viele Krebsarten erhöht. Eine vegane oder vegetarische Ernährung kann besonders das Risiko für Prostata-, Brust- und Darmkrebs stark reduzieren. Forscher der Harvard University (Harvard) um Xiao Gu haben nun untersucht, ob und wie sich rotes Fleisch aus das Diabetesrisiko des Menschen auswirkt.
Laut ihrer Publikation im The American Journal of Clinical Nutrition haben die Forscher für ihre Studie Gesundheitsdaten von 216.695 Teilnehmern aus der Nurses’ Health Study (NHS), NHS II und der Health Professionals Follow-up Study (HPFS) analysiert. Die Studien haben die Ernährung der Probanden für einen Zeitraum von bis zu 36 Jahren, alle zwei bis vier Jahre erfasst. Im Beobachtungszeitraum haben über 22.000 Teilnehmer Typ-2-Diabetes entwickelt.
Die Studiendaten zeigen deutlich, dass der Verzehr von rotem Fleisch, einschließlich verarbeitetem und unverarbeitetem rotem Fleisch, stark mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes korreliert. Teilnehmer, die am meisten rotes Fleisch aßen, hatten ein deutlich höheres Typ-2-Diabetes-Risiko (62 %) als Probanden, die die Lebensmittel am wenigsten konsumieren. Jede zusätzliche tägliche Portion verarbeitetes rotes Fleisch (46 %) und unverarbeitetes rotes Fleisch (24 %) war mit einem höheren Risiko verbunden, Typ-2-Diabetes zu entwickeln.
„Unsere Ergebnisse unterstützen nachdrücklich die Ernährungsrichtlinien, die den Verzehr von rotem Fleisch einschränken, und dies gilt sowohl für verarbeitetes als auch für unverarbeitetes rotes Fleisch.“
Überdies zeigt die Studie, dass der Ersatz einer Fleischportion täglich durch eine alternative Proteinquelle, etwa Nüsse und Hülsenfrüchte, das Risiko für Typ-2-Diabetes signifikant reduziert (30 %). Wird das Fleisch durch ein Milchprodukt ersetzt, nimmt das Typ-2-Diabetes-Risiko laut Walter Willett ebenfalls deutlich ab (22 %).
„Angesichts unserer Erkenntnisse und der vorherigen Arbeiten anderer wäre eine Grenze von etwa einer Portion pro Woche rotem Fleisch für Menschen sinnvoll, die ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden optimieren möchten.“
The American Journal of Clinical Nutrition, doi: 10.1016/j.ajcnut.2023.08.021