Robert Klatt
Das Biotechunternehmen Vaxxas hat ein Impfpflaster entwickelt, das Impfstoffe in Sekunden schmerz- und nadelfrei durch die Haut verabreichen kann.
Brisbane (Australien). Die meisten Impfstoffe können bisher ausschließlich per Spritze verabreicht werden. Weil viele Menschen vor der Nadel Angst haben, arbeiten Wissenschaftler an Alternativen, darunter inhalierbare Vakzine und Pflaster mit Mikronadeln. Das Biotechunternehmen Vaxxas hat nun ein Pflaster vorgestellt, mit dem Impfstoffe schmerz- und nadelfrei verabreicht werden können.
Laut dem Magazin Interesting Engineering verabreicht die HD-MAP-Technologieplattform Impfstoffe direkt an Immunzellen, die sich unter der Hautoberfläche befinden. Dies erspart nicht nur die Injektion mit einer herkömmlichen Nadel, sondern verstärkt auch die Immunreaktionen. Überdies ist die Kühlung der Impfstoffe während des Transports und bei der Lagerung nicht mehr erforderlich.
Die Entwicklung des Impfpflaster begann bereits 2011 an der Universität von Queensland und basiert auf Mikronadeln. Bronwyn Thompson von New Atlas beschreibt diese Technologie als eine Art Pflaster, auf dem Tausende winziger, mit Impfstoff überzogener Mikroprojektionen angebracht sind. Bei Kontakt mit der Haut geben sie schmerzlos und effizient den Wirkstoff an Immunzellen ab, die sich knapp unter der Oberfläche befinden. Die innovative Pflastertechnologie ermöglicht es, einen Impfstoff in Sekundenschnelle durch die Hautoberfläche zu verabreichen.
Vaxxas erprobt aktuell in sechs klinischen Studien mit mehreren Impfstoffen ihre Technik. Sie wurde bereits in klinischen Phase-I-Studien mit Impfstoffen gegen Covid-19 und die saisonale Influenza erfolgreich am Menschen getestet.
Ein weiterer bedeutender Meilenstein ist das Engagement der Firma Vaxxas, die in Queensland das Biomedizinische Business Anlockprogramm anstoßen wird. Ziel dieses Programms ist es, Branchen aus dem In- und Ausland anzuziehen, um die biomedizinischen Kapazitäten des Bundesstaates zu nutzen, wie die Regierung von Queensland verlauten lässt.
David Hoey, CEO von Vaxxas, teilt mit, dass innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre in der Anlage die ersten kommerziell verfügbaren, nadellosen Impfpflaster hergestellt und vertrieben werden sollen.
