Gesündere Ernährung

Schockbilder auf Süßigkeiten schrecken ab

 Robert Klatt

Ungesunde Süßigkeiten mit viel Zucker )kcotS ebodAregirK aglO(Foto: © 

Süßigkeiten mit viel Zucker sind sehr ungesund. Schockbilder und Warnhinweise, die über die Risiken aufklären, könnten den Konsum stark reduzieren.

Göttingen (Deutschland). Eine Studie der Durham University zeigte kürzlich, dass abschreckende Bilder und Warnhinweise auf Fleischprodukten, etwa zu den Auswirkungen auf die Gesundheit, den Fleischverzehr reduzieren können. Forscher der Universität Göttingen um Dr. Clara Mehlhose haben nun untersucht, ob Schockbilder auch bei Süßigkeiten den Konsum reduzieren könnten. Anlass der Studie ist die Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit, die in Europa laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits epidemische Ausmaße erreicht haben und die größtenteils durch eine ungesunde Ernährung mit zu viel Zucker verursacht werden.

Laut der Publikation im Fachmagazin BMC Public Health haben die Forscher eine Umfrage mit mehr als 1.000 Teilnehmern durchgeführt, deren Süßigkeiten mit verschiedenen Hinweisen präsentiert wurden. Die Warnungen enthalten etwa Informationen zu den gesundheitlichen Folgen der Lebensmittel, darunter etwa Karies und den langfristigen Effekten einer ungesunden Ernährung, etwa Übergewicht und Typ-2-Diabetes. Hinweise zu kurzfristigen Gesundheitsrisiken hatten größere Effekte.

„Das liegt möglicherweise daran, dass die Konsequenzen unmittelbarer erlebbar sind.“

Warnhinweise reduzieren Süßigkeitenkonsum

Die Studie zeigt, dass Warnungen, die Bilder und Texte kombinieren, den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln reduzieren können. Am wirkungsvollsten sind Schockbilder, die denen von Zigarettenpackungen ähneln.

„Unsere Ergebnisse zeigen, dass Warnungen effektiver sind, wenn sie emotionale und bereits bekannte Symbole oder Bilder verwenden, die kulturell verstanden werden. Schockierende Bilder und rote Stoppschilder prägen Kaufentscheidungen besonders deutlich.“

Es wird somit deutlich, dass entsprechende Bilder auf Süßigkeiten dabei helfen können, die Ernährung der Bevölkerung und damit auch die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Ein weiterer Ansatz wäre die Einführung einer Zuckersteuer, die Deutschland laut einer Studie der Technischen Universität München (TUM) in den kommenden 20 Jahren Einsparungen in Höhe von 16 Milliarden Euro ermöglichen würde.

BMC Public Health, doi: 10.1186/s12889-023-16760-y

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