Robert Klatt
Ob Schönheit objektiv definiert werden kann, beschäftigt die Wissenschaft schon lange. Doch gibt es tatsächlich die „perfekte“ Gesichtsform?
Berlin (Deutschland). In der Wissenschaft beschäftigt man sich bereits seit Jahrtausenden damit, Schönheit objektiv zu definieren. Diese Suche nach einer Definition hat zu zahlreichen Theorien über die „perfekte“ Gesichtsform geführt, wobei Symmetrie oft als ein Schlüsselelement angesehen wird. Im Fokus der Studie stand oft das perfekte Frauengesicht, das von den meist männlichen Forscher als Beispiel für ästhetische Perfektion herangezogen wurde. Die unterschiedliche Ansätze umfassen unter anderem die Proportionsstudien von Leonardo da Vinci, den Goldenen Schnitt, den Abstand zwischen Augen und Mund und die Siebtel-Regel.
Der Wissenschaftler und Künstler Leonardo da Vinci hat bereits in der Renaissance die Proportionen des menschlichen Gesichts erforscht. Als Grundlage seiner Proportionsstudien nutzte er die Schriften des römischen Architekten Vitruvius. In seiner Zeichnung, dem Vitruvianischen Menschen, illustrierte Leonardo die Idee, dass der menschliche Körper sich sowohl in die geometrische Form eines Quadrats als auch eines Kreises einfügen lässt. Er war dabei weder der erste noch der einzige Künstler, der sich mit Vitruvs Texten auseinandersetzte, aber seine Darstellung zeichnete sich durch eine harmonische Proportionalität und die Überlagerung von Kreis und Quadrat aus, wobei er für das Quadrat einen anderen Mittelpunkt als für den Kreis wählte.
Leonardo griff dabei auf ein Maßsystem zurück, das sich aus der Proportionierung der einzelnen Körperteile ableitet, wie z. B., dass vier Finger einen Palm (Handbreite) und vier Palms einen Fuß ergeben. Dieses System spiegelt sich in seinen Zeichnungen wider und zeigt, dass das Idealbild der menschlichen Schönheit keine absolute Größe ist, sondern aus der Beziehung der einzelnen Teile zueinander besteht.
Ein Gesicht, das dem Goldenen Schnitt folgt, zeigt gewisse Proportionen, die als ästhetisch ansprechend betrachtet werden. Beispielsweise, wenn ein Gesicht vertikal in fünf gleiche Teile geteilt wird, sollte die Breite eines jeden Teils etwa der Breite eines Auges entsprechen. Ebenso sollte die Breite der Nasenbasis gleich dem Abstand zwischen zwei Augen sein. Diese spezifischen Proportionen können dazu dienen, die ästhetischen Merkmale eines Gesichts zu bewerten, indem Abweichungen von diesem idealen Verhältnis identifiziert werden.
Es wird angenommen, dass Gesichter, deren Proportionen dem Goldenen Schnitt näherkommen, als attraktiver wahrgenommen werden. Dies basiert auf der Annahme, dass Nähe zum Goldenen Schnitt mit einem harmonischeren Gesamteindruck korreliert. Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die Anwendung des Goldenen Schnitts auf Gesichtsproportionen umstritten bleibt. Während einige Studien nahelegen, dass Gesichter, die sich diesem Verhältnis annähern, als attraktiver gelten, bleibt die Frage offen, ob der Goldene Schnitt tatsächlich ein universeller Standard für Schönheit darstellt.
Zusammengefasst kann gesagt werden, dass der Goldene Schnitt ein interessantes Werkzeug zur Beurteilung von Gesichtsproportionen ist, jedoch seine Anwendung und die Interpretation seiner Ergebnisse im Bereich der Ästhetik nicht unumstritten sind. Es gibt Hinweise darauf, dass Gesichter, die sich an diesen Proportionen orientieren, als ästhetisch angenehmer empfunden werden, doch gibt es keine definitive Antwort auf die Frage, ob dies ein universelles Schönheitsideal darstellt.
Eine Studie der University of Toronto (U of T) und der San Diego State University (SDSU) hat den Zusammenhang zwischen den räumlichen Abständen von Gesichtsmerkmalen und der Wahrnehmung von Schönheit untersucht beleuchtet. Dabei haben sich die Forscher auf die Proportionen zwischen Augen, Mund und Ohren fokussiert. Sie fanden heraus, dass die Maße 36 und 46 Prozent als goldene Zahlen der Schönheit gelten. Ein Frauengesicht gilt als schön, wenn der vertikale Abstand zwischen Augen und Mund 36 Prozent der Gesichtslänge (vom Haaransatz bis zum Kinn) und der horizontale Abstand zwischen den Augen 46 Prozent der Gesichtsbreite (zwischen den beiden Ohransätzen) beträgt. Interessanterweise entspricht dieses Verhältnis von 36/46 Prozent ziemlich genau dem Durchschnittsgesicht einer weißen Frau.
Die Analyse der Gesichtsproportionen kann auch durch die Anwendung der sogenannten Siebtel-Regel erfolgen. Diese Regel beruht auf der Vorstellung, dass die natürliche Schönheit und Ästhetik eines Gesichts durch seine Aufteilung in sieben gleich große Abschnitte definiert werden kann. Dabei entsprechen die Haare, die Stirn, die Nase, der Bereich von Nase und Mund sowie der Bereich von Mund und Kinn jeweils einem Siebtel des Gesichts. Diese Aufteilung impliziert, dass ein ästhetisch ansprechendes Gesicht eine Balance und Harmonie in diesen Proportionen aufweist.
Interessanterweise spiegelt diese Regel ein übergeordnetes Prinzip wider, das in vielen Kulturen und Epochen als Grundlage für Schönheitsideale dient. Während die spezifischen Merkmale, die als schön empfunden werden, kulturell und zeitlich variieren können, gibt es dennoch universelle Elemente, die übergreifend als attraktiv gelten. Dazu gehört etwa die Symmetrie, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch ein Indikator für Gesundheit ist.
Auf Basis der wissenschaftlichen Untersuchungen zur objektiven Betrachtung von Schönheit und dem perfekten Gesicht hat das Center for Advanced Facial Cosmetics & Plastic Surgery eine Studie erstellt, um die schönsten Frauen der Welt zu ermitteln. Für diese Studie entwickelten Wissenschaftler ein Computerprogramm, das die Symmetrie von Gesichtern misst. Diese Methode basiert auf dem griechischen Schönheitsprinzip des Phi-Verhältnisses.
Die schönsten Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern sind demnach:
Die Spitzenposition in der Studie zu den Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern nimmt Amber Heard ein. Ihre Gesichtszüge zeigen eine beeindruckende Übereinstimmung von 91,85 Prozent mit dem ideal symmetrischen Vorbild, was sie zur schönsten Frau der Welt nach diesen Kriterien macht.
Auf dem zweiten Platz der Studie zu den Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern befindet sich Kim Kardashian, eine Persönlichkeit, die für ihre ästhetischen Bemühungen bekannt ist. Mit 91,39 Prozent erreicht sie fast die Perfektion im Vergleich zum symmetrischen Ideal und verfehlt somit nur knapp den ersten Platz. Dieses Ergebnis demonstriert nicht nur Kardashians nahezu ideale Gesichtsproportionen, sondern auch den möglichen Einfluss ästhetischer Eingriffe auf die Annäherung an das Ideal der Symmetrie.
Kate Moss, die seit den 1990er-Jahren als Ikone der Modewelt gilt, sichert sich den dritten Platz in der Rangliste der Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern. Ihr Gesicht weist eine Symmetrie von 91,06 Prozent auf und reiht sie damit unter die drei schönsten Frauen der Welt ein. Moss' anhaltende Präsenz und Erfolg in der Modebranche werden durch dieses Ergebnis unterstrichen, welches ihre natürliche Schönheit und die nahezu perfekte Symmetrie ihrer Gesichtszüge hervorhebt.
Auf dem vierten Platz der Studie über die symmetrischsten Gesichter rangiert Emily Ratajkowsky. Bekannt für ihre beeindruckende Figur, zeichnet sich Ratajkowsky auch durch ein sehr symmetrisches Gesicht aus, das mit 90,8 Prozent Übereinstimmung mit dem Ideal der Symmetrie glänzt. Dieses Ergebnis bestätigt ihre Stellung als eine der schönsten Frauen im Ranking und spiegelt die Harmonie ihrer Gesichtsproportionen wider, die in der Welt der Mode und Schönheit geschätzt wird.
Den fünften Platz in der Rangliste der Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern belegt Kendall Jenner, ein bekanntes Gesicht in der Welt der Mode und des Entertainments. Mit einer Übereinstimmung von 90,18 Prozent mit dem symmetrischen Ideal zeigt ihr Gesicht eine bemerkenswerte Harmonie der Proportionen. Es wird spekuliert, dass Schönheitschirurgie, die möglicherweise ähnliche ästhetische Standards wie das Forschungsteam verfolgt, zu diesem hohen Grad an Symmetrie beigetragen haben könnte. Diese Annahme unterstreicht die wachsende Rolle ästhetischer Eingriffe in der heutigen Schönheitskultur.
Auf dem sechsten Platz der Liste mit den symmetrischsten Gesichtern befindet sich die Schauspielerin Helen Mirren. Sie beweist eindrucksvoll, dass wahre Schönheit zeitlos ist. Ihr Gesicht zeigt eine Übereinstimmung von 89,93 Prozent mit dem idealen symmetrischen Vorbild und positioniert sie damit als die sechstschönste Frau der Welt. Mirrens hohe Platzierung in diesem Ranking unterstreicht die Vielfältigkeit und Universalität von Schönheitsidealen, die über Altersgrenzen hinweg Bestand haben.
Scarlett Johansson, die durch ihre Rolle als 'Black Widow' weltweit Aufmerksamkeit erregte, sichert sich den siebten Platz in der Liste der Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern. Ihre Gesichtszüge weisen eine Symmetrie von 89,82 Prozent auf, was ihre Position als eine der schönsten Frauen der Welt untermauert. Johanssons Erscheinungsbild und ihre Rolle in der Unterhaltungsindustrie haben zweifellos dazu beigetragen, sie zu einer Ikone der zeitgenössischen Schönheit zu machen, wobei ihre natürlichen Proportionen eine Schlüsselrolle spielen.
Selena Gomez, die als Sängerin und für ihre starke Persönlichkeit bekannt ist, belegt den achten Platz in der Rangliste der Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern. Ihr Gesicht, das zu 89,75 Prozent symmetrisch ist, zeugt von ihrer natürlichen Schönheit und unterstreicht ihre Position in diesem Ranking. Gomez' Erfolg in der Musikbranche und ihre öffentliche Präsenz werden durch ihre ästhetische Ausstrahlung und die Harmonie ihrer Gesichtszüge ergänzt, was sie zu einer der markantesten Schönheiten ihrer Zeit macht.
Marilyn Monroe, eine unvergessene Ikone und Inspiration für viele Frauen, erreicht den neunten Platz in der Studie über Frauen mit symmetrischen Gesichtern. Ihr Gesicht, das eine Symmetrie von 89,41 Prozent aufweist, zeigt, dass klassische Schönheit zeitlos ist. Monroe, die bis heute als Inbegriff von Glamour und Anmut gilt, demonstriert eindrucksvoll, wie dauerhaft die Prinzipien der Gesichtssymmetrie und natürlichen Ästhetik in der Wahrnehmung von Schönheit sind.
Jennifer Lawrence, eine Schauspielerin, die für ihre sympathische Ausstrahlung bekannt ist, belegt den zehnten Platz in der Liste der Frauen mit den symmetrischsten Gesichtern. Mit einer Übereinstimmung von 89,24 Prozent mit dem symmetrischen Ideal zeigt sie, dass Schönheit in verschiedenen Formen kommt. Lawrence, die in der Öffentlichkeit für ihre authentische und gewinnende Art geschätzt wird, bestätigt mit ihrer Position in diesem Ranking, dass wahre Anziehungskraft über reine äußere Symmetrie hinausgeht und auch durch Charakter und Persönlichkeit verstärkt wird.