D. Lenz
Deutsche Forscher bestätigen mit einer aktuellen Studie, dass Babys die auf Tierfell schlafen im späteren Alter unanfälliger gegenüber Asthma und Allergien sind.
München (Deutschland). Christina Tischer und ihre Kollegen vom Helmholtz Zentrum in München haben für ihre Studie Daten einer älteren Studie aus dem Jahr 1998 zusammengetragen und neu ausgewertet. Damals wurden 3.000 Babys, welche in der Stadt aufwuchsen, über ihre Kindheit hinweg regelmäßig untersucht und ihre Eltern nach den Lebensumständen und der Lebensart befragt. Die erhobenen Daten verglichen die Forscher mit der Asthma-Häufigkeit der Kinder und differenzierten dabei die Kinder, die als Baby auf Tierfellen, wie beispielsweise einem Schaffell, geschlafen haben.
Bei den Kindern, die als Säugling auf einem Tierfell schließen, sank demnach das Risiko an Asthma zu erkranken um ganze 79 Prozent, so die Forscher.
Asthma ist eine Krankheit, die vermehrt in Städten auftritt. Kinder die auf dem Land oder sogar auf einem Bauernhof aufwachsen, leiden nur sehr selten unter der Atemnoterkrankung oder unter Allergien. Die Ursache dafür ist, dass die Säuglinge bereits sehr früh in Kontakt mit verschiedenen Mikroben und Pilzen kommen und sich der Körper auf die Gefahren der Umwelt einstellen kann.
Babys in Städten haben es da deutlich schwieriger. Die Forscher empfehlen daher, die Säuglinge in den ersten drei Monaten auf einem Schaffell schlafen zu lassen.
Mit dem Alter steigt zwar das Risiko trotzdem an Asthma oder Allergien zu erkranken, aber bei den Babys die in den ersten Monaten auf einem Tierfell schliefen, war das Risiko trotzdem noch erheblich reduziert. Im Alter von sechs Jahren betrug die Reduktion rund 79 Prozent. Im Alter von zehn Jahren betrug diese immerhin noch 41 Prozent.
"Vorhergehende Studien haben schon gezeigt, dass Mikroben aus bäuerlichen Umgebungen vor Asthma schützen können", erklärt Tischer. Es scheint so, als ob das Tierfell eine Art Reservoir für Mikroben zu bilden. Aus diesem Grund schützt es vor Asthma und Allergien wie der direkte Kontakt mit Tieren auf dem Land. Welche Mikroben genau dafür verantwortlich sind, wollen Tischer und ihre Kollegen nun herausfinden.