Robert Klatt
In vielen vormals hungernden Nationen nimmt Übergewicht zu. Eine Studie hat nun die Gründe dafür untersucht.
Osaka (Japan). In vielen afrikanischen Staaten waren Hunger und Unterernährung lange große Herausforderungen. Inzwischen ist die Lebensmittelversorgung in großen Teilen Afrikas deutlich besser. In der Bevölkerung wird Übergewicht aber noch immer oft als Zeichen von Wohlstand und guter Gesundheit angesehen. Eine Studie der Osaka Metropolitan University (OMU) hat deshalb in Zimbabwe untersucht, wie viele Menschen übergewichtig sind und welche Gründe des dafür gibt.
Laut der Publikation im Fachmagazin Nutrients haben die Forscher um Ashleigh Pencil dazu 423 Schülern im Alter von 14 bis 19 Jahren in Harare, der Hauptstadt von Zimbabwe befragt. 15,8 Prozent der Teilnehmer waren fettleibig oder übergewichtig. Der Anteil war bei Mädchen deutlich höher als bei Jungen.
Die Antworten der Studienteilnehmer zeigen, dass viele Jugendlichen (27,1 %) kaum Kenntnisse über Fettleibigkeit besitzen. Auch hier war der Anteil bei den weiblichen Befragten deutlich höher. Die geringen Kenntnissen über Fettleibigkeit bei den Jugendlichen korrelieren häufig mit einer schlechten Ernährung und einer geringen formalen Bildung der Eltern.
Konkret äußern sich die schlechten Ernährungsgewohnheiten vor allem im hohen Anteil verarbeiteter, verarbeiteter Lebensmittel aus westlichen Ländern, die lange in Afrika kaum verfügbar waren.
„Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, die Lücke im Bewusstsein für Fettleibigkeit bei Jugendlichen in Zimbabwe zu schließen. Wir hoffen, Programme zur Prävention von Fettleibigkeit und zur Ernährungsbildung entwickeln zu können, die die Haushaltsvorstände und Kinder einbeziehen, um sie über ernährungsbedingte Krankheiten aufzuklären.“
Nutrients, doi: 10.3390/nu15102302